erstellt mit easyCMS
Titel1311

Antworten

Cem Özdemir, kritisch gegenüber der Union. – Ihnen kann man nicht vorwerfen, daß Sie einer schwarz-grünen Zukunft im Bund im Wege stünden, Ihre Mitvorsitzende Claudia Roth hat da mehr Hemmungen. Aber noch, so erklärten Sie der Bielefelder Tageszeitung Neue Westfälische, gibt es an der CDU/CSU etwas zu kritisieren: »Die Enthaltung bei der Libyen-Resolution im UN-Sicherheitsrat zeigt, daß sie Deutschland mit einer größeren Schweiz verwechselt.« Dagegen setzen Sie die Position Ihrer Partei: »Deutschland ist nicht neutral, sondern Teil der EU und des Westens.« Militärschläge nicht zu scheuen, soll also unter Schwarz-Grün Teil der deutschen Staatsraison sein. Und diese stramme Haltung muß auch endlich in der Öffentlichkeit sichtbar werden, nicht wahr? Schon jetzt könnten die künftigen Koalitionäre gemeinsam in schwarz-grün gefleckten Kampfuniformen antreten. Früher oder später wird gewiß auch Claudia Roth daran Gefallen finden.

Redaktion Kommune, Ausruferin des grünen Kanzlerkandidaten. – Künast oder Trittin gegen Merkel? Die bringen es nicht, Sie lassen Ihren Mitarbeiter Herbert Hönigsberger eine bessere, geradezu ideale Lösung für eine grüne Kandidatur ums Kanzleramt empfehlen: Joschka muß es machen, auch wenn er sich noch ein bißchen ziert. Denn: »Fischer ist der talentierteste Politiker nicht nur seiner Generation, sondern der zeitgenössischen politischen Klasse überhaupt ..., er ist Apokalyptiker wie Realpolitiker, Prognostiker von Gefahren wie Matador der Gratwanderung und des Spagats.« Mehr kann man von einem Kanzler nicht verlangen. Und dann noch ein wirklich schlagendes Argument: »Daß mit einem Kanzler Fischer der ganze Schaden durch die Enthaltung bei der Libyen-Resolution vermieden worden wäre, versteht sich.« Bleibt noch anzumerken, daß Ihre Zeitschrift, einst Organ eines westdeutschen Bundes, der das Wort »kommunistisch« im Namen führte, heute als Vorzeigeperiodikum grüner Intellektualität gilt und eng mit der Heinrich-Böll-Stiftung verbunden ist. Ein Glück für Sie, daß der Namensspender seine Meinung zu Fischers Talenten nicht mehr mitteilen kann.

Johannes Remmel, beim Üben des Spagats. –
Naturschützer und Kriegsgegner wollen, daß die unendliche Geschichte der Senne als Truppenübungsplatz beendet wird (Ossietzky 11/11). Die sozialdemokratisch-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, dort einen Nationalpark einzurichten, als grüner Umweltminister sind Sie dafür zuständig. Jetzt hat der Bundesminister für weltweite Verteidigung erklärt, er brauche, wenn das britische Militär aus der Senne abzieht, das Terrain für die Bundeswehr. Warum nicht, sagen Sie: Nationalpark und zugleich militärisches Training, »Doppelnutzung«, Naturerlebnis unter Geschützdonner und Kampfhubschrauberlärm? Damit stacheln Sie aber Widerstand an. Unterschriften werden bundesweit auf www.unsere-senne.de gesammelt.