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Titel1718

Antworten

Peer Steinbrück, Ex-Nichtkanzler. – Überall wird geworben für eine Buch-Neuerscheinung: »Peer Steinbrück, Das Elend der Sozialdemokratie«. Wie ungerecht! Sie sind nicht allein das Elend der Sozialdemokratie, sondern nur ein beträchtlicher, wenn auch nicht allzu bedeutender Teil davon.

 

Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. – Wer so lügen lässt, wie das in der Affäre um Ihre geheimen Kontakte zu Frauke Petry von der AfD anfänglich geschehen ist, der dürfte nicht einmal als Pförtner beim Bundesamt für Verfassungsschutz arbeiten, geschweige denn als Präsident. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Sie auch Gespräche mit dem AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland geführt haben. Wer soll denn da noch glauben, dass Sie mit der Rechtsaußen-Partei nichts im Sinn haben?

 

Jürgen Trittin, grüner Mahner. – Sie sehen die SPD-Spitze auf einem Schlingerkurs, der den Abstieg der einstigen Volkspartei beschleunigen kann. Die Vorsitzende Andrea Nahles und Vizekanzler Olaf Scholz schienen sich »in einer babylonischen Gefangenschaft mit CDU und CSU einrichten zu wollen«. Anstatt die Union stärker zu bekämpfen, würden sie sich noch schärfer von den Grünen abgrenzen. Da haben Sie vollkommen recht. Aber haben Sie sich nicht in der Adresse geirrt? Wollten Sie nicht eigentlich an Ihren Parteifreund Winfried Kretschmann appellieren? Das Ehebett wäre vielleicht ein besseres Bild als die babylonische Gefangenschaft, aber was Sie der SPD mit gutem Grund vorwerfen, gilt mit noch besseren Gründen für den baden-württembergischen Ministerpräsidenten. Ist nicht er es, der es geradezu vorbildlich versäumt, »die Union stärker zu bekämpfen«? Ist nicht er es, den Sie mahnen müssten: »Notwendig ist etwas anderes: SPD, Linke und Grüne müssten diejenigen, die sich in den letzten zehn Jahren von der Politik zurückgezogen haben, wieder mobilisieren.« Gilt etwa für Kretschmann: »Wir geben offensichtlich klügere Antworten als die Sozialdemokraten auf die Themen der Menschen, die sich um Soziales, Gesundheit und Pflege sorgen.« In der babylonischen Gefangenschaft mit der CDU?

 

Alice Weidel, AfD-Fraktions-Chefin im Urlaub. – Sie twitterten ein Foto von sich in den Schweizer Alpen und schrieben dazu. »Ist der Weg auch noch so steinig, werden wir dies zusammen meistern. Holen wir uns unser Land zurück.« 1499 errang die Eidgenossenschaft bekanntlich die Unabhängigkeit von Deutschland. 519 Jahre später hat sich die AfD also viel vorgenommen. »Holen wir uns unser Land zurück«. Nun warten wir gespannt, wie Ihre Urlaubsgrüße zum Beispiel aus Polen, dem Elsass und aus Tschechien ausfallen.

 

Werbeteam für Süßgetränk. – Überall springt einem zurzeit Ihr großformatiges Werbeplakat in die Augen: Türkisblaue Meereswellen, ein aus der Ferne wie ein gelbes Schlauchboot wirkender schwimmender Untersatz, darauf hingeräkelt eine gebräunte Schönheit. Der Text dazu: »Nimm dein Leben leicht – mit Coke Light Taste.« Meereswellen, Schlauchboot? Verweigerte Landeerlaubnis für Rettungsschiffe. Nimm dein Leben leicht? Geschmackloser geht’s nicht.