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Titel1815

Bemerkungen

Fassungslos
Die besonders in Heidenau, aber auch an anderen Orten in Deutschland zu Tage tretende Menschenfeindlichkeit bei einem Teil der Bevölkerung beunruhigt. Diesem Phänomen wurde durch die Politik lange Zeit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, und vor allem wurden keine genügend wirksamen Gegenstrategien entwickelt. Es erscheint auch dringend nötig, die Ursachen des Hasses zu erforschen, um ihm begegnen zu können. Die Behauptung, es handele ich um ein »Problem der ostdeutschen Länder« ist ebenso falsch, wie die völlig abwegige These, dass an den Vorgängen wieder einmal die seit 25 Jahren nicht mehr existierende DDR schuld sei. Aufhorchen lässt allerdings, wie unverhüllt mancher mit seinen Hasstiraden umgeht. Die Thüringer Allgemeine berichtete in ihrer Ausgabe vom 25. August, dass die Arbeiterwohlfahrt eine Mitarbeiterin entlassen musste, die im Internet unverhohlen gepostet hatte: »Irgendwann wird es eh so kommen, dass man Hinz und Kunz aufnehmen muss. Dank meiner medizinischen Ausbildung wird bei mir keiner überleben.« Welche Fassungslosigkeit lösen solchen Meldungen aus! Wir alle sind gefordert, solchen Entwicklungen entgegenzutreten.

Ralph Dobrawa


Störung im Gartenlokal
Hamburg im heißen Sommer. Da ist es ein besonderer Genuss, vor dem Haus, das Hans Henny Jahnn einmal bewohnt hat, in einem Park oberhalb des Elbufers bei Kaffee und Kuchen zu sitzen. Eine Büste des Dichters und Orgelbauers ist an einer Hausecke angebracht. Bei Wikipedia ist über ihn zu lesen: »Er verstand sich als ›Antimilitarist‹, wandte sich gegen … ›Rassenhass und Todesstrafe‹ und lehnte Gewalt, auch die gegen Tiere, ab.«


Hier wurde ich ungewollt Ohrenzeuge eines Gesprächs, das in meinem Rücken, vorwiegend zwischen zwei älteren Männern, stattfand.


Nach einem Geplänkel, das sich um die Suche nach dem Namen eines »Kommunistennests« in Berlin entspann – es ging um Marzahn-Hellersdorf – entfuhr einem der beiden Männer ein bedauernder Stoßseufzer: Er finde leider nicht die Zeit, eine »wirklich konservative Partei« zu gründen. Es gebe im EU-Parlament zwar eine Fraktion der Konservativen, aber zu ihnen gehörte keine der deutschen Parteien. (An dieser Stelle hätte ich korrigierend eingreifen können: AfD, ALFA und die Familien-Partei sind in der Fraktion der Konservativen vertreten.) Am meisten schmerze ihn, dass das Militär in den Schmutz gezogen werde. Hier fiel das berühmte Zitat: »Soldaten sind Mörder.« Sein Gesprächspartner stimmte ihm zu in der Auffassung, der CDU müsste man Beine machen. Über Lucke wurden sie sich schnell einig. (ALFA wurde nicht erwähnt.) Mit ihm sei auch nicht viel los. Zwar fand der eine seinen Kampf gegen den Euro lobenswert, der andere war aber der Meinung, ohne eine gemeinsame Währung gehe es in der EU nicht. Allerdings müssten bestimmte Bedingungen erfüllt werden; er sprach, ohne den Begriff zu erwähnen, von dem »Europa der zwei Geschwindigkeiten«. Hierbei seien die unterschiedlichen Mentalitäten der verschiedenen europäischen Völker zu berücksichtigen. Was folgte, war eine Unterscheidung zwischen denen mit einem »Arbeitsethos«, das sich mit dem Begriff der »Protestantischen Ethik« Max Webers beschreiben ließe, und denen, die sich dem mediterranen »dolce far niente« hingäben.


Während dieser Zeit hatte die eine der beiden Frauen am Tisch nichts gesagt; die andere, die gerade zurückgekommen war, mischte sich in die nun folgende Debatte der beiden Männer zur Flüchtlingsfrage ein. Früher, kurz nach dem Krieg, seien doch auch Menschen aus anderen Ländern in großer Zahl aufgenommen worden. Sie nannte aus dem persönlichen Bekanntenbereich eine Frau, die aus Küstrin stammte, das doch zu Polen gehöre. Das wollte einer der beiden Männer nun nicht gelten lassen: Küstrin habe seit Jahrhunderten zu Deutschland gehört, aber die Moslems, die nach Deutschland kämen, würden auch in 100 Jahren nicht »zu uns« gehören: »Sie haben nicht unsere Geschichte, sie singen nicht unsere Volkslieder.« Als die Frau widersprach, aus Syrien kämen doch auch Christen nach Deutschland, »argumentierte« – so nannte er es mehrmals – derselbe Mann mit dem »Vermehrungsfaktor« und von »ethnologischer Okkupation«. Die Frau sprach nun von christlicher Nächstenliebe, und auch der andere Mann war nicht einverstanden. Mir reichte es auch, und ich war froh, schon gezahlt zu haben und gehen zu können.

Lothar Zieske


Deutsche Kolonialerinnerungen
Durch den Ausgang des Ersten Weltkriegs bedingt fiel die deutsche Kolonialzeit relativ kurz aus. Die ihr zugrunde liegenden Einstellungen, Emotionen und Denkweisen machten sich in Deutschland aber noch weitere Jahrzehnte bemerkbar, und das keineswegs nur in »Weltstädten« wie Berlin und Hamburg. Die Kolonialgeschichte in der deutschen Provinz ortsbezogen nachverfolgen will ein Forschungs- und Bildungsprojekt des Informationszentrums 3. Welt (iz3w): Freiburg-postkolonial.de.


Seit 2005 wird unter lokalem Blickwinkel erforscht, wie der Kolonialismus in der Öffentlichkeit politisch und kulturell thematisiert wurde, wer in der Kolonialbewegung aktiv war, was Menschen, die in die Kolonien gingen, taten und welche Ansichten oder Eindrücke sie nach Hause vermittelten. Der heutige Umgang mit dem kolonialen Erbe ist ebenfalls Untersuchungsgegenstand.


Anlässlich seines 10-jährigen Bestehens lädt das Projekt Freiburg-postkolonial.de gemeinsam mit dem iz3w und dem Kommunalen Kino zur Veranstaltungsreihe »Kolonialgeschichte und Erinnerungskultur« nach Freiburg im Breisgau ein. Vom 16. September bis zum 10. November werden in Vorträgen, Stadtführungen, einer Ausstellung und Filmen ehemalige deutsche »Selbstverständlichkeiten« hinterfragt, darunter: Kolonialwarenläden, Völkerschauen auf städtischen Plätzen, Kolonialvereine und -beamte, Kolonialkrieg in »Deutsch-Südwest«, Kinofilme und Postkarten mit kolonialen Motiven, einschlägige Denkmäler und Straßennamen, aus geraubten Gegenständen bestehende private oder wissenschaftliche Sammlungen. Auf viel Interesse stoßen dürften außerdem die Performance von Jazzmin Tutum, die mit Ton, Bewegung und Lyrik der Funktionsweise einer postkolonialen Identität nachgeht, und die autobiographische Lesung von Theodor Michael, der als Kind eines Kolonialmigranten die Nazizeit überlebte, in jungen Jahren als Völkerschau-Statist auftrat und schließlich eine Beamtenlaufbahn als Afrikaexperte einschlug. Am 6. Oktober stellt der »südnordfunk« von Radio Dreyeckland den Audioguide »Auf postkolonialen Spuren in Freiburg« vor und befasst sich mit dem Einfluss des Kolonialismus auf das Denken der Stadtbewohner; Studiogast ist Projektleiter Heiko Wegmann. Dadurch bietet sich via Internet allen, die nicht zu den Veranstaltungen anreisen können, die Gelegenheit, Höreindrücke zu gewinnen.

J. K.

Infos: www.freiburg-postkolonial.de
Radiosendung: www.rdl.de


Höchst gegenwärtig
»Leningrader Romanze« (so der Titel der deutschsprachigen Erstaufführung, im Original »Mein armer Marat«) von Alexej Arbusow war vor fast einem halben Jahrhundert eins der von DDR-Theatern meistgespielten Stücke, wichtig für die damals jungen Zuschauer. Die Geschicke der drei Halbwüchsigen, die das Massensterben während der Blockade gerade so überleben, bewegte uns damals sehr, ebenso ihr hoffnungsvoller Aufbruch nach dem Krieg und ihre Begegnung noch einmal ein Dutzend Jahre später.


Die Stückwahl des SiDat! (Simon Dach Projekttheater) ist politisches Programm angesichts der neuerlich hochquellenden Russenhatz siebzig Jahre nach der Befreiung vom Faschismus, das fordert Antwort. Braucht auch das Eintauchen in die wirkliche Geschichte – so denkt unsereiner mit nostalgischer Wehmut. Aber nichts ist es dann in der Vorstellung mit Nostalgie oder Wehmut: Unter der unnaturalistischen, ganz auf die Vorgänge zwischen den drei Leuten zielenden Regie von Peter Wittig gelingt höchst gegenwärtiges Theater. Es ist der Abend dreier junger Schauspieler (Katja Lawrenz, David Hannak, Robert Klatt), übernächste Generationen nach ihren Figuren. Sie haben sich ernst, unsentimental und mitfühlend auf ihre Figuren eingelassen, spielen die großen Gefühle – eine Frau, zwei Männer! – mutig aus, scheuen nicht zurück vor zarter Heiterkeit auch im Angesicht des großen Sterbens, machen Denkprozesse sichtbar. Und so sind die drei Helden plötzlich unsere Zeitgenossen. So wird ihre Selbstbefragung nach den Träumen der eigenen Jugend für den Zuschauer zur Provokation, lässt aktuellste Assoziationen zu. Denn auch wenn das sozialistische Ziel des armen Marat und seiner Freunde sonstwohin in die Ferne rückte, ihr Wille zu immer neuem Aufbruch bleibt uns nah. Ja, so etwas kann Theater, wenn es die Menschen und die Erfahrungen der Geschichte ernst nimmt.

Katrin Lange

Die nächsten Vorstellungen: 12., 13., 14., 15. September, jeweils 20 Uhr, im theaterforum kreuzberg, Eisenbahnstraße 21, Berlin, 030 – 70 07 17 10


Ehrung und Merkzeichen
Kritisch schaut er herab, Jürgen Kuczynski, der Humanist, Antifaschist und Nestor der Gesellschaftswissenschaften der DDR. Seine Porträtkarikatur, gezeichnet von Harald Kretzschmar, ist zu einem bronzenen Relief geworden. Es ist an der Wand des Frei-Zeit-Hauses befestigt, vor dem am 2. September die Parkanlage am Berliner Kreuzpfuhl in »Jürgen-Kuczynski-Park« umbenannt wurde. Nach langen Bemühungen war es endlich gelungen, eine solche posthume Ehrung gegen Widerstände durchzusetzen. Immer noch gibt es – nicht nur in der Berliner Stadtpolitik – Offizielle, denen ein souveräner Umgang mit der Geschichte schwerfällt. Doch der bronzene Kuczynski blickt mit überlegener Ironie darüber hinweg, auch über die Gedenktafel, die sich darunter befindet und deren Text Kompromissformulierungen enthält.


Die Initiativgruppe »Pankow ehrt Kuczynski« war gut beraten, Harald Kretzschmar mit der Schaffung eines Kunstwerks für diesen Zweck zu beauftragen. Es ist schon etwas Besonderes, wenn dieser eingefleischte Karikaturist beginnt, eine seiner Zeichnungen mit den Augen eines Bildhauers zu betrachten und das zweidimensional Gezeichnete in die Dreidimensionalität einer Plastik umzudenken. Mit der Porträtkarikatur Kuczynskis hatte er sich mehrfach beschäftigt. Bereits 1986 entstand eine solche Zeichnung, die ihn als würdevollen Zeitgenossen erfasste. Das zuletzt für die Relieftafel genutzte Bildnis zeigt ihn mehr als Spötter und Skeptiker. Im Halbrelief tritt dieses Porträt mit größerer Ruhe hervor, doch der Ausgangspunkt der gezeichneten Karikatur bleibt spürbar.


Neu sind für Harald Kretzschmar solche Ausflüge in das Gebiet seiner Bildhauerkollegen nicht. Schon früher schuf er solcherlei Dinge, unter anderem Terrakotta-Porträts von Heinrich Böll, Elias Canetti, Jean Cocteau oder Michail Scholochow. Und er gehörte zu den Initiatoren der Plastikaturen-Ausstellungen, die es zu DDR-Zeiten mehrfach gab – mit plastisch gestalteten Denkanstößen, Objekten, verfremdeten realen Gegenständen in satirischen Kombinationen.


Nun arbeitete er also zum ersten Mal in Bronze. Aus dem großen, ruhigen Reliefgrund mit dem eigenwillig gestalteten Namenszug »Jürgen Kuczynski« tritt der bewusst überlängte Kopf mit seiner typischen Physiognomie im oberen Drittel hervor. Karikatur lebt von Übertreibungen, auch wenn es um Menschen geht, die man verehrt. Dieses Werk Harald Kretzschmars ist Ehrung und Merkzeichen zugleich.

Luise Weigel


Klemke-Fälschung
Vor einigen Jahren ging es – eingeschränkt – durch die Medien: Der bedeutende Buchkünstler Werner Klemke (1917-1994) hat während seiner Wehrmachtszeit in den Niederlanden vielen Juden zum Überleben verholfen; er fälschte für sie Pässe und Lebensmittelkarten. Klemke selbst hatte davon nie berichtet, zu vermuten ist, dass ihn jene Saubermänner nach 1945 anwiderten, die plötzlich alle einen Juden im Keller gehabt hatten.


Nun war Klemke echter DDR-Künstler mit Professur, Akademiemitgliedschaft, Nationalpreis und Vaterländischem Verdienstorden. Ein jetzt zum Thema Passfälschungen produzierter Film (s. Ossietzky 12/2015) wird in der Berliner Zeitung rapportiert. Wie aber kann der gegenwärtige Zeitgeist jene stille Widerstandsarbeit Klemkes bewerten? Man lässt vermuten, »dass es ihm in der DDR nicht gut bekommen wäre, darüber zu sprechen. Urkundenfälschung hätte man als Straftat angesehen, in wessen Dienst auch immer.«


Die Judenfeindschaft der DDR und das dortige Kleinreden der Rassendiskriminierung werden heutzutage ohnehin immer gern genommen. Deshalb war »Professor Mamlock« auch DDR-Schullektüre, ein Schauspiel über die Anfänge der Judenverfolgung 1933. Vom jüdischen Schriftsteller Friedrich Wolf verfasst (div. Nationalpreise der DDR). Die Straftat der Passfälschung hingegen lässt ganz andere Geschichten aufscheinen. Die jüdischen Künstler Peter Edel und Leo Haas, in der DDR hochgeehrt, mussten im Auftrag der Nazis während ihrer KZ-Haft Banknoten und Pässe in großem Stil fälschen. Davon berichteten beide in Erinnerungen, siehe auch Peter Edel: »Wenn es ans Leben geht«, Berlin 1979. Doch heutiger Zeitgeist kann, muss und will all das nicht wissen.

M. B.


Unsere Zustände
Wären Lügen Nagelkissen, benötigten viele ein neues medizinisches Fachgebiet: die Gesäßchirurgie.

*

Wer in seinem Lebenslauf weglässt, hat der Wahrheit ein Schnippchen geschlagen.

*

Wohlstand ist käuflich. Armut gibt es umsonst.

Wolfgang Eckert


Mithören nervt
Man will es einfach nicht glauben …, aber die unbegrenzten Informationsmöglichkeiten, die unsere technisierte Welt rund um die Uhr bietet, werden tagtäglich noch getoppt. Leider meist unfreiwillig. Während man Fernsehen, Radio oder Computer ausschalten kann, das Handyklingeln ignorieren oder die Zeitung einfach ungelesen im Altpapier verschwinden lassen kann, gibt es für Mitmenschen, die überall, ständig und dazu lautstark in ihre Handys quatschen, bedauerlicherweise noch keinen Netzschalter.


Gestern erst musste ich mit anhören, wie unsere Nachbarin auf der Terrasse mit ihrer Enkelin telefonierte, die der Oma von ihrem neuen Meerschweinchen berichtete. Später in der Straßenbahn wurde ich Ohrenzeuge des Liebeskummers einer kaum Sechzehnjährigen. Im Wartezimmer des Zahnarztes versuchte ein entnervter Vater, seinem Sohnemann daheim per Handy die Matheaufgaben zu erklären. Auf der Heimfahrt blieb ich zwar von einem weiteren Teenager-Seelenschmerz verschont, musste mir aber diverse Pflegehinweise für Zimmerpflanzen anhören, die eine ältere Blumenfreundin unbedingt jetzt einer Bekannten mitteilen musste.


Daheim angekommen, verzichtete ich am Abend auf »Tageschau«, »heute-journal« und »MDR aktuell«, war ich doch tagsüber schon mit Neuigkeiten zwangsversorgt worden.


Wo immer man geht oder steht, ob an der Supermarktkasse, in der Gaststätte, im Fahrstuhl, es piepst, summt, dudelt allenthalben. Gerne auch mal im Kino, Theater oder in der Kirche. Dabei könnte die Welt so schön sein, gebe es da nicht die Zeitgenossen, die ihre Umwelt an ihrem pausen- und belanglosen Handy-Tratsch teilhaben lassen müssen. Sie haben keine Hemmungen, ihre Privatangelegenheiten in aller Öffentlichkeit auszubreiten. Verdammt, ich bin daran aber nicht interessiert!

Manfred Orlick

 

Zuschrift an die Lokalpresse
Den PreußenSpiegel, der im Havelland in öffentlichen Dienststellen ausliegt, greife ich mir gern als Lektüre vor dem Einschlafen. Nicht nur, weil er gratis ist, sondern vor allem, da er mich an preußische Tugenden wie Fleiß, Korrektheit, Zuverlässigkeit, Mut, Improvisationsfähigkeit und anderes erinnert. Wenn sich das dann auch noch in aktuellen Meldungen niederschlägt, bin ich richtig stolz auf mein Bundesland und liege abends länger wach. Zum Beispiel, in der 35. Ausgabe wird von einer Flüchtlingsunterkunft berichtet, die noch kurz vor dem Bezug von Unbekannten heiß saniert wurde. Klar, dass die Polizei da in alle Richtungen ermittelt. Vielleicht fasst sie auch noch die dreisten Diebe, die mittels einer Leiter über ein Giebelfenster in ein Doppelhaus eindrangen, dort die Wände eintraten, die Abflüsse verstopften und eine Sparbüchse klauten. Daneben nimmt sich ein Steinwurf von einer Brücke, der eine Windschutzscheibe durchschlug, noch harmlos aus.


Auch ein Artikel über die Umgestaltung der Döberitzer Heide hat mich angesprochen, denn unter den jungen Männern, die dort vor 100 Jahren auf den Umgang mit dem Erbfeind gedrillt wurden, befand sich auch mein Vater. Und er hatte vor Verdun noch Glück, als ihn ein Streifschuss vorzeitig gefechtsunfähig machte. Von den Kameraden seiner Kompanie überlebten nur wenige. Da klingt eine Werbeanzeige im PreußenSpiegel fast wie eine Persiflage: Wir suchen keine Superhelden, aber Superverteiler! Vielleicht steige ich nochmal ein, es muss ja kein Vollzeit-Job sein! – Sigismund Preuß (74), Rentner, 32361 Preußisch Oldendorf

Wolfgang Helfritsch