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Titel2115

Drohnenmüll  (Günter Krone)

Die einzig noch verbliebene Supermacht
ist auf die Führungsrolle in der Welt bedacht.
Um humane Werte zu verbreiten,
muss sie sich mit recht vielen streiten.
Sie muss Stärke demonstrieren und vor allen Dingen
eine Menge Gegner um die Ecke bringen.
Um die zu töten und sich dabei selbst zu schonen,
erfanden Tötungshumanisten Drohnen.
Die werden, von Europa aus gesteuert,
in fernen Ländern abgefeuert.
So killt man über tausend Kilometer
die unerwünschten Übeltäter.
Dabei lässt es sich nicht vermeiden,
dass Unbeteiligte den Tod erleiden,
so mancher Vater, manche Mutter, manches Kind,
wenn die gerade in der Nähe sind.
Die Leichen werden penetrant
Kollateralschaden genannt,
weil für den, der die Welt mit Waffen fest umspinnt,
die Menschen nur kollateraler Schadstoff sind.