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Titel2515

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Sigmar Gabriel, deutscher Vizekanzler und SPD-Chef. – Wie die »Tagesschau« am Nikolaustag online berichtete, haben Sie gegenüber der BamS gesagt, aus Gemeinden der von Saudi-Arabien finanzierten wahhabitischen Moscheen kämen »in Deutschland viele islamistische Gefährder«. Angesichts des Gefahrpotentials solcher radikaler Fundamentalisten müsse der deutsche Staat »bei den Salafisten den gleichen Maßstab anlegen wie bei rechtsradikalen Gewalttätern«. Nach einem Blick darauf, wie sehr manche Rechtsradikale mit einer schützenden Hand von »Verfassungsschützern« bedacht und staatlich alimentiert wurden (oder noch werden?) und wie gering bisher die Strafverfolgungs- und Verurteilungsrate bei rechtsradikalen Anschlägen zum Beispiel auf Flüchtlingsunterkünfte ist, dürften Salafisten den Gehalt Ihrer Worte zu schätzen wissen.


Dagmar Pohl-Laukamp, Vorsitzende des NDR-Rundfunkrates. – Wegen der notorischen Fehlleistungen der Redaktion ARD-aktuell hagelt es bei Ihnen Programmbeschwerden. Hauptvorwürfe: Russlandfeindlichkeit, staats- und regierungshöriger Konformismus, transatlantische, USA-Tendenzberichterstattung, Kriegshetze. Ihre Räte empfinden die Eingaben als Sitzungsblockade. Beauftragen Sie doch einfach einen Rattenschwanz von Medienanwälten. Das schafft Arbeitsplätze, lässt sich aus den reichlich fließenden Rundfunkgebühren finanzieren und macht noch mehr Schmiergeld locker. Die mit Sitzungs- und Aufwandspauschalen gut abgefüllten Rundfunkräte brauchen nur noch Anwaltsgutachten durchzuwinken und können sich wieder dem Kekseknabbern und dem Spitzentee zuwenden. Selber arbeiten, die Beschwerdeursachen beheben, den ARD-aktuell-Chefredakteur Gniffke an die Luft setzen, dem Gebot journalistischer Unabhängigkeit, Sachlichkeit, Fairness und Objektivität Geltung verschaffen? Wer kommt denn auf sowas Systemfremdes! Das geht doch gar nicht.


ARD-Sprachregelungsbeauftragter. – Ihr »Wording« im öffentlich-rechtlichen Funk ist beeindruckend. Nicht nur die ARD-Anstalten wenden zum Beispiel Ihr »Aktivist« inzwischen sogar auf Schwerverbrecher an. Zum Beispiel auf Faschisten, die in der Ukraine mit Sprengstoffanschlägen die Stromversorgung der Krim lahmlegten. Konsequenz ist diesem Sprachgebrauch nicht zu bestreiten. »Menschenrechtsaktivist« hat sich ja längst durchgesetzt. Als Synonym für Straftäter aller Art, sogar für Mörder mit Sprengsätzen und Maschinenwaffen, die zum Beispiel in Syrien, Tschetschenien, Tibet ... Na ja, eben da, wo es um Freiheit und Demokratie, also gegen Russland oder China geht. »Aktivist« klingt tatsächlich wunderbar neutral und so deppert, das passt überall und auf fast jeden. Aufgemerkt: Nicht auf unsere Kanzlerin.