Angriffskrieg ist das schwerste aller Verbrechen. Das vereinigte Deutschland ist daran beteiligt – und belügt sich selbst darüber. »Wir führen keinen Krieg«, behauptete Kanzler Schröder 1999 an dem Tag, als der Bombenkrieg gegen Jugoslawien begann, und seit Jahren gilt diese Sprachregelung auch für den immer verlustreicheren Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan. Der Generalbundesanwalt hat Klagen gegen die verantwortlichen Politiker mit der Begründung zurückgewiesen: Es sei zwar strafbar, einen Angriffskrieg vorzubereiten, nicht aber, ihn zu führen – eine Zumutung für Moral und Verstand.
Jürgen Rose, Oberstleutnant der Bundeswehr, verweigertjede Mitwirkung an Angriffskriegen und widersetzt sich mutig der verlogenen Propaganda der Angriffskrieger, die er unumwunden Friedensverräter nennt. Dem Leitbild des »Staatsbürgers in Uniform« verpflichtet, setzt er sich in diesem Buch mit gefährlich reaktionären Tendenzen in der Bundeswehr auseinander – den gegen ihn eingeleiteten Disziplinarverfahren zum Trotz. Im Kampf für das Grundrecht des Einzelnen auf Meinungsfreiheit und für das Völkerrecht, das militärische Gewalt bändigen soll, steht er nicht allein: Rose stellt andere Soldaten vor, die wie er ihr Gewissen nicht am Kasernentor abgegeben haben. Ein aufrüttelndes Buch gegen die Uniformierung des Denkens.