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Titel1110

Bemerkungen

Politikerzeit
»Jetzt bürgert sich bei der Bewältigung der Finanzkrise eine ungute Praxis ein: Je größer die Tragweite eines Rettungspakets, desto weniger Zeit bekommen die Politiker, es zu beschließen«, schreibt im Klageton die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Aber warum auch soll den Politikern ihre Zeit gestohlen werden? Damit sie über Milliardenbeträge zur Rettung von Banken nachdenken und über Entscheidungen reden, die höhere Mächte schon getroffen haben? Politiker brauchen Zeit, um Sparpakete zu schnüren; da geht es um Heller und Pfennig, die Millionen von Menschen abzuknapsen sind.

Peter Söhren


Klassenwahl, postmodern
Diejenigen, die bei Wahlen ihre Stimme für sich behalten, werden zur stärksten der Parteien. Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, obwohl zur »schicksalhaften Entscheidung« hochstilisiert, hat diesen Trend bestätigt. Der »Nichtwähler – ein unbekanntes Wesen«? Armin Schäfer vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln ist dieser Frage empirisch nachgegangen. Seine Resultate: Nicht Zufriedenheit, sondern Unzufriedenheit mit den gesellschaftspolitischen Verhältnissen ist in der Regel das Motiv, an Wahlen nicht teilzunehmen. Und: »Je wohlhabender ein Stadtteil ist, desto höher die Wahlbeteiligung. Wo es eine hohe Arbeitslosigkeit gibt und viele Menschen auf Transferleistungen angewiesen sind, ist die Wahlbeteiligung niedrig.« Wie schön für die Politiker. Sie müssen sich gar nicht erst Gedanken darüber machen, ob die Rückkehr zum Dreiklassenwahlrecht geboten sein könnte. Sie können ihre Angebote ganz auf die vielberufene »Mitte« einstellen; die da unten kommen als Kunden im Politmarkt nicht mehr in Betracht, und die da oben wissen sich auf andere Weise zu helfen als durchs Stimmrecht.
Marja Winken


Durchgefallen in Geschichte
Einem Gesinnungstest mußten sich die Abgeordneten der Linkspartei im nordrhein-westfälischen Landtag unterziehen, als SPD und Grüne die Möglichkeit einer Koalition mit ihnen sondieren wollten. Sie haben ihn nicht bestanden – obwohl ihre Sprecherin auf die Frage nach der DDR als »Unrechtsstaat« die richtige Antwort gegeben hatte. Weshalb dann das »Durchgefallen«? Vermutlich haben die Prüfer gehört, wie einer der Linken, als diese Frage anstand, vor sich hin nuschelte: »Aber die günstigen Mieten ...«
Zita Zürn


Koch – ein Nein-Sager?
»Der hessische Ministerpräsident wechselt in die Wirtschaft«, meldeten die Medien. Als ob er bisher nicht den Interessen gedient hätte, die üblicherweise gemeint sind, wenn von »der« Wirtschaft die Rede ist.

Lobende Abschiedsworte wurden ihm zuteil. »Egal wie man zu Koch steht, er hatte eigenständige Positionen, er gehörte nicht zu den Ja-Sagern«, rühmte ihn Linkspartei-Chefin Gesine Lötzsch. So als ob Koch nicht Ja gesagt hätte, recht laut sogar, wenn es galt, den Sozialstaat zu demontieren und demagogisch die Betroffenen gegeneinander aufzubringen: durch Attacken gegen Ausländer, Hartz IV-Empfänger und andere »Parasiten«.
M.W.


Abrüstung a la Obama
Achtzig Milliarden Dollar will der Friedensnobelpreisträger im Weißen Haus in den nächsten zehn Jahren für die »Modernisierung« des US-amerikanischen Atomwaffenpotentials ausgeben, zusätzlich zu dem bereits vorgesehenen Etat. Das diene der nationalen Sicherheit und der Beschäftigung von hochqualifizierten Arbeitskräften, heißt es in dem Bericht darüber an den Kongreß der Nutzeffekt für die Großaktionäre der Rüstungskonzerne. Die werden sich vielleicht erkenntlich zeigen, wenn wieder eine Wahl ansteht.
Peter Söhren


Die Sprache von einst
Ein in Israel populärer Sänger mit Namen Amir Banyon entschloß sich kürzlich, den Linken genau zu sagen, was er von ihnen denkt. Hier ein paar Beispiele:
»Ich verteidige die Kinder/ ich riskiere mein Leben für deine Familie/ und du spuckst mir ins Gesicht./ Nachdem es dem Feind draußen nicht gelungen ist, mich zu töten/ tötest du mich von innen.« – »Ich stürme die feindlichen Linien/ mit meinem Rücken zu dir/ und du schärfst das Messer.« – »Ich bin dein Bruder, du bist der Feind …Wenn ich weine, lachst du hinter meinem Rücken …du übergibst mich dem Feind … du tötest mich!«

Diejenigen, die dieses Meisterstück verbreiteten, vergaßen zu erwähnen, daß der Autor, der »sein Leben riskiert« und »immer vorwärts stürmt«, nie in einer Kampfeinheit gedient hat. Tatsächlich wurde er von der Armee nach drei(!) Tagen wegen Drogenproblemen entlassen. Später wurde er ein frommer Jude und schloß sich Chabad an, einer Sekte des ultra-nationalen Lubawitscher Rabbiners, der Israel nie besucht hat.

Der Ausdruck »mich dem Fremden zu übergeben« ist die schlimmste Anklage in der jüdischen Tradition. »Der Moser« (= der übergibt) war ein Jude, der einen anderen Juden an nichtjüdische Behörden verriet und dafür den Tod verdiente. Es war genau diese Anklage, die das Schicksal Yitzhak Rabins besiegelte.

Jetzt ist es die Hauptanklage israelischer Faschisten gegen die Linke geworden. Vor kurzem wurde eine Kampagne gegen den »Neuen Israel Fond« geführt, eine in den USA sitzende Institution, die linke NGOs in Israel unterstützt. Der Fond wurde angeschuldigt, er habe Organisationen finanziell unterstützt, die »Richter Goldstone« – »den antisemitischen Juden, der ekelhafte Lügen über den zionistischen Staat verbreitet« – mit Material versorgten. (Übrigens: Die Organisation, in der ich aktiv bin, die auch Kriegsverbrechen aufdeckt. hat nie einen Heller erhalten.)

Anat Kam, einer Soldatin, die geheime Dokumente vom Armeekommando »gestohlen« und geholfen haben soll, in der Zeitung Haaretz ein Kriegsverbrechen aufzudecken, wird vorgeworfen, »dem Feind zu dienen«. Sie ist wegen »schwerwiegender Spionage« angeklagt, ein Verbrechen, für das man lebenslange Gefängnisstrafe bekommt.

»Verräter«, »Agenten des Feindes«, »Zerstörer des Vaterlandes«, »Dolchstoß in den Rücken« – diese Schimpfwörter sind zu einem Teil des vorherrschenden Diskurses in Israel geworden. Man sollte sie ernst nehmen. Vor noch nicht all zu langer Zeit führte genau diese Sprache zu einer historischen Tragödie in Europa.
Uri Avnery
Diese Passage aus einem Rundbrief, den der Autor kürzlich versandt hat, wurde von Ellen Rohlfs übersetzt. Der Autor erwähnte darin auch haßerfüllte Beschimpfungen, denen er selber im Internet ausgesetzt ist.


Wehrkraftzersetzung ist wieder da

In der Bundesrepublik Deutschland ist es nicht strafbar, wenn Regierung und Abgeordnete einen Angriffskrieg mit vorbereiten und mit führen. Auch wenn das Grundgesetz, das Strafgesetzbuch und alle einschlägigen internationalen Verträge und Abkommen das Gegenteil sagen. Es ist nicht strafbar, wenn deutsche Soldaten afghanischen Frauen und Kindern mit Maschinengewehren in den Rücken schießen. Es ist nicht strafbar, wenn deutsche Soldaten den Befehl zu einem Massaker an Zivilisten geben. So denkt und entscheidet die Bundesanwaltschaft.

Strafbar soll hierzulande dagegen sein, wenn Pazifisten mit einem satirischen Flugblatt dagegen protestieren. »Volksverhetzung« nennt die Berliner Staatsanwaltschaft so etwas, das »Sicherheitsgefühl« von Bundeswehrangehörigen sei verletzt; einst nannte man so etwas »Wehrkraftzersetzung«.

Konkret geht es dabei um ein Flugblatt auf der gemeinsamen Internetseite des Landesverbands Berlin/Brandenburg der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG/VK) und des Büros für antimilitaristische Maßnahmen (BamM). Dort wurde unter dem Motto »Feste feiern wie sie fallen« zum »Schampus saufen« am Ehrenmal der Bundeswehr oder vor dem Haus der deutschen Wirtschaft für den Fall aufgerufen, daß in Afghanistan deutsche Soldaten sterben. Die Initiatoren möchten diese Aktion ausdrücklich als provokante Satire verstanden wissen.

Schon im Januar hatte sich der Bundesvorstand der DFG/VK von der Aktion distanziert und vorauseilend angedroht, die Namen der Verantwortlichen des Landesverbandes preiszugeben, wenn Polizei oder Justiz danach fragen sollten.

Mitte April fanden im Zuge der Ermittlungen in Berlin Hausdurchsuchungen in einem linken Buchladen und beim Server von www.bamm.de statt. Verantwortliche für das Flugblatt wurden nicht gefunden. Daraufhin schickte die Staatsanwaltschaft dem DFG/VK-Vorstandsmitglied Jürgen Grässlin ein Fax mit der Aufforderung, die Namen der für die Flugblatt-Aktion Verantwortlichen mitzuteilen. Grässlin kam der Aufforderung umgehend nach.

Den Berliner Antimilitaristen drohen nun Repressalien eines Staates, der den Mord an afghanischen Zivilisten für legitim und gar nicht für Mord hält.
Harry Schulze


Ernst Busch
Seine Stimme, nasale Fanfare, ist aggressiv, zärtlich, glasklar, faszinierend – unverwechselbar. Gut gelaunt klingt das ein bißchen nach Clown, Jux und Tollerei. Der Sänger beißt förmlich in die Geschichten, die er singend erzählt. Ernst Busch singt. Zu hören im Live-Mitschnitt, Berlin, 1960.

Busch outriert herzhaft, schmeckt den Text für uns, mit uns, seinem Publikum, das man lachen hört, wenn er die Sau rausläßt. Damals wie heute.

Ich bin eingeladen zur Premiere dieser CD und der Biographie »Er rührte an den Schlaf der Welt« von Jochen Voit. Ort der Veranstaltung: das bat, berliner studenten- und arbeitertheater, einstmals gegründet von Wolf Biermann und Brigitte Souberayn, bis heute geprägt vom Impetus des Beginns: Kunst für alle, Kunst im Hinterhof, vielfältige Programme, vielfältige Interpreten.

Nun also Busch. Seit drei Jahrzehnten lebt er nicht mehr, für sein Publikum ist er unvergessen. Wir erinnern uns an seinen »Galileo Galilei«, den »Fucik« im Deutschen Theater, an den Koch in »Mutter Courage«, Partner von Helene Weigel. Theater-Hochzeiten waren das.

Ich erinnere mich, diese mitreißenden, spektakulären Aufführungen wieder und wieder gesehen zu haben (50 Pfennig für Studenten!). Brecht, Langhoff, die Weigel und Wisten (Intendant der Volksbühne) gaben dem Berliner Theater Gesicht und Stimme. Eine der wirksamsten war die von Busch.

Mit den Kompositionen und Texten von Eisler, Schneerson, Weill, Brecht, Becher, Jhering und Tucholsky brachte Busch Ende der Zwanziger, Anfang der Dreißiger Jahre seine politischen Überzeugungen singend unter die Massen. Die Nazis stoppen seinen Siegeszug. Busch emigriert in die Sowjetunion, nach Belgien, Frankreich, Spanien. Ein singender Botschafter des widerständigen Deutschland. Als die Nazis große Teile von Europa beherrschen, fängt ihn die Gestapo. Nach seiner Verurteilung wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« wird Busch weggesperrt im Zuchthaus Brandenburg-Görden.

1945 befreien ihn Soldaten der Roten Armee. Seine zweite Karriere beginnt. Gelobt, geliebt, gefeiert, gefürchtet. Er ist wieder da. Singt bitter-süß, gut gelaunt und ätzend. Ein vom standhaften Leben gezeichneter singender Verführer, Geschichtenerzähler, Provokateur, Künstler.

Brisante Mischung. Große Wirkung. Unvergeßlich.
Anne Dessau
CD »Ernst Busch 1960, Live in Berlin«, Akademie der Künste 2010, ca. 12 €


Ekel mit Charme
Ernst Busch, einer meiner »Säulenheiligen«, nun von einem aus der Urenkelgeneration und noch dazu von einem »Wessi« beschrieben – ganz konnte ich mein Mißtrauen nicht bändigen. Aber ich las mich bald fest in dieser über 500 Seiten langen Biographie, nutzte auch das Internet, um die Interviews mit den Zeitzeugen vollständig kennenlernen zu können, und war beeindruckt: Was Jochen Voit da alles recherchiert und gefunden hat, wie vielen Spuren er gefolgt ist! Großer Respekt! Ja Bewunderung!

Natürlich wollte er mit dem Recht der Jugend die Legende ankratzen, gar zerstören, das Denkmal Busch vom Sockel holen. Der Sänger des Proletariats soll uns als eines von vielen Pop-Idolen erscheinen, der Spanienkämpfer weit entfernt von der Front, der von den Nazis Gehaßte und Hofierte, der Partei-Rebell in der DDR mit Sonderkonditionen. An den Fakten – dem Skelett – eines großen Lebens und Schaffens aber ist nicht zu rütteln, das »Fleisch« macht es. So war Busch eitel und selbstgefällig, auch ein schlimmer Rechthaber, manchmal ein Ekel in Partnerbeziehungen, hin und wieder ein »Koofmich«, eine Zusammenarbeit mit ihm war zuweilen eine Tortur. Die Liste ist lang, an einigen Stellen gehen mir Voits Wertungen (beispielsweise: er »röhrte«) zu weit. So manche historische Lage, in der sich Busch befand, war wohl komplizierter, als wir Nachgeborenen uns das vorstellen können.

Dennoch hat der Autor einen Ton gefunden und kann so erzählen, daß aus dem früheren Heiligen kein Scheusal wird, sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten und einem Charme, den ihm und seinem Werk kein Biograph abnehmen kann.
Christel Berger
Jochen Voit: »Er rührte an den Schlaf der Welt. Ernst Busch«, Aufbau-Verlag, 515 Seiten, 24.95 €


Noch Fragen
Vielleicht ist der anspruchsvolle Untertitel »Die Biographie« berechtigt, denn mit derartiger Akribie ist noch nie über Ernst Busch geforscht worden. Ich weiß es aus eigener Erfahrung, nicht nur weil ich mit Ernst Busch befreundet war, ich lernte auch den Biographen Jochen Voit im Gespräch kennen und bemerkte an der Art seiner Fragen sein enormes Interesse nicht nur an Fakten, mehr noch an Zusammenhängen in ihrer widersprüchlichen und komplizierten Entwicklung. Ja, vieles an Busch verstehe ich jetzt besser. Denn Voit war als »Enkel« der »Aufbaugeneration« nicht »mittendrin«, nicht ausgesetzt der Autorität der Erinnerung (die ich im Buch manchmal doch ein bißchen vermisse).

Man kann bei Voit von einer leidenschaftlichen Sachlichkeit sprechen. Und von hier kommen auch meine Fragen. Hier eine, bei der meine Lust zum Weiterfragen groß ist:
Die »Lebenswelt« war für Ernst Busch nach 1945 die DDR. Voit nennt die DDR »SED-Staat«. Meine Frage: Wie kommt eine derart ideologische Wortruine, ein modischer Kampfbegriff des Mainstreams, in die sonst so fundamentale Biographie? War dieses Gebilde, DDR genannt, nicht von äußerst komplizierter Entwicklung? Und wäre es nicht – gleich wie man zu diesem Staat steht – gut, die widersprüchliche Entwicklung dieses Staates zu beschreiben, die so stark auf Buschs Entwicklung nach 1945 einwirkte? Schließlich sollen auch Jugendliche, die die Geschichte nicht miterlebt haben, das Buch lesen und die Geschichte in ihren Widersprüchen verstehen. Die Formel »SED-Staat« liefert da nichts. Im Gegenteil: Sie eliminiert jegliche Analyse, die das Buch sonst, was Busch betrifft, so meisterhaft liefert.

Wolfgang Harich nannte die DDR eine »Notlösung«, die notwendig wurde, als überstürzt die drei Westzonen zur »Bundesrepublik Deutschland« erklärt wurden und damit die Vereinbarung der Alliierten, »Deutschland als politisches und wirtschaftliches Ganzes zu behandeln« (Potsdamer Abkommen), einseitig aufgekündigt wurde. Brecht allerdings fand, daß man im Osten aus dieser »Notlösung« eine Tugend machte, denn es gab, wie er meinte, mit Hilfe der Roten Armee unerwartete Möglichkeiten, revolutionäre Veränderungen, die in Deutschland seit 1525 immer wieder niedergeschlagen worden waren, erstmalig zu verwirklichen. »Die Vertreibung der Junker auf dem Lande, Abschaffung des Bildungsmonopols für eine kleine herrschende Klasse, Übernahme der Betriebe und Produktionsmittel« – das waren für Brecht »die großen revolutionären Veränderungen«, »die großen Leistungen. Und wenn man die DDR im Westen ablehnt, ja, bekämpft, dann wegen ihrer Leistungen und nicht wegen ihrer Fehler, die sie auch in Genüge besitzt.« Wie Brecht sah auch Busch darin den Grund seiner Anhänglichkeit für dieses »Phänomen« (Kurt Georg Kiesinger) in all seiner Widersprüchlichkeit und Unzulänglichkeit.

Ich hätte weitere Fragen, wenigstens zwei oder drei will ich hier noch stellen: Wieso war der »Spanienkämpfer« (warum in Anführungszeichen) Busch ein »Truppenbetreuer«? Diesen Begriff kenne ich eigentlich von Johannes Heesters und Marika Röck, die die deutschen Truppen zum Beispiel in Frankreich oder Rußland animierten. Und sang die »Aufbaugeneration«– zu der ich mich zähle – »Spaniens Himmel breitet seine Sterne« wirklich deshalb so gern, weil dieses Lied Sehnsucht »nach dem Süden« befriedigte und daher in seiner Bedeutung und anhaltenden Wirkung mit den »Capri-Fischern« gleichzusetzen ist? Eine ähnliche Frage drängt sich mir auf bei einem der schönsten lyrischen Texte Brechts, nämlich »Die Spaziergänge oder Das Frühjahr« (selbst von Reich-Ranicki als großartig befunden): Wieso kann man an diesem Text aus dem Film »Kuhle Wampe« eine »nazistische Strömung« studieren? Kommentarlos gibt Voit auch wieder, was die Filmkritikerin Frieda Grafe 1971 schrieb: »Weigels Lied von den Säften, die im Frühling steigen, im Menschen wie in der Natur, ist reines KdF.« KdF ist die Nazi-Organisation »Kraft durch Freude«. Auch wüßte ich gern, wieso Majakowskis »Linker Marsch«, der beschreibt, wie revolutionäre Matrosen 1920/21 ihre Schiffe verlassen, um an Land die Revolution gegen die herandrängenden ausländischen Interventionstruppen (zwölf an der Zahl), zu verteidigen, eine »bolschewistische Genickschußballade« ist (so genannt von Götz Aly, den Voit zustimmend zitiert).
Manfred Wekwerth


Jedem seine Geschichte
Kann man sich hierzulande am 9. Mai ein Historiker-Podium vorstellen, das die Frage diskutiert, warum das Nazi-Regime zeitweilig eine hohe Popularität gewinnen konnte, ohne daß im Verlauf der Veranstaltung irgendein Bezug zum Jahrestag der Befreiung hergestellt wird, ja dieses historische Ereignis nicht einmal Erwähnung findet? Nicht in der Begrüßung des Publikums, nicht durch den Moderator, einem Redakteur der Welt, nicht durch einen der Debattenteilnehmer? Schwer. Die Zuhörer im großen Saal des eben neu eröffneten Gebäudes der »Topographie des Terrors« im Zentrum Berlins haben das erlebt, als sie dem Für und Wider von vier in der Materie bestens ausgewiesenen Experten – amtierenden oder emeretierten Professoren der Geschichte – zuhörten.

Kann man sich hierzulande Zeitungsredaktionen vorstellen, die an eben diesem 9. Mai 2010 das denkwürdige Ereignis, wenn sie überhaupt darauf kamen, mehr oder weniger weit auf die inneren Seiten der Ausgabe verwiesen und anderen Themen den Vorzug gaben? Das schon eher. Die Süddeutsche machte am 8./9 Mai mit der Erinnerung daran auf, daß vor exakt 50 Jahren die Anti-Baby-Pille auf den Markt kam, und vermerkte, uns sei dadurch eine »neue Freiheit« gebracht worden. Der Tagesspiegel entschied sich für »Die Magie der Bälle … alle Fußballmeisterschaften 1939–2010« als Aufmacher und erörterte im Leitartikel das »Jubiläum einer Pille«. Für beide gilt immerhin, daß ein bißchen Geschichte schon sein muß. Die Berliner Zeitung dagegen lenkte mit Wort und Bild den Blick auf das Thema »Der Sieger«. Zu sehen ist David Cameron, der derzeitige britische Tory-Chef, dessen Partei eben die Parlamentswahl gewonnen hat. Wie vielfältig ist doch die Presse.
Kurt Pätzold


Ein Anruf

Meine Oberchefin aus dem Rundfunk hat mich angerufen und sich um mein Wohl gesorgt. Sie steht drei Hierarchiestufen über mir, himmelhoch. Warum ich so frustriert sei, wir hätten uns doch so nett unterhalten, wollte sie wissen. Ich war ziemlich verunsichert, bis sie ein Papier erwähnte, das ich zusammen mit einem ver.di-Kollegen unterschrieben hatte und das auf dunklen Wegen vor der Zeit zu ihr gelangt war.

Beim Rundfunk ist es nicht besser als anderswo, eher extremer.Es gibt deutliche, zum Teil dramatische Unterschiede zwischen den Beschäftigten: einerseits wohldotierte, gut abgesicherte Planstelleninhaber, andererseits die Geringfügigen – so werden wir auch genannt. Das heißt, wir dürfen nur eine begrenzte Anzahl an Stunden oder Tagen im Monat arbeiten, haben keinen Arbeitsvertrag, können jederzeit entlassen werden, bekommen kein Feiertagszuschläge, haben keinen Urlaubsanspruch und so weiter; wir sind klassische Tagelöhner, obwohl wir qualifizierte Arbeit leisten.

Nun haben aber Menschen, wie ich meiner Chefin zu erklären versuchte, die Eigenschaft, daß sie ihre Lage verbessern wollen und zum Beispiel fragen, ob ihr gegenwärtiges Arbeitsverhältnis den gesetzlichen Mindestbestimmungen entspricht. Oder ob meine Gewerkschaft nicht einen Tarifvertrag für uns ab-schließen kann, den es bisher nicht gibt!

Das war ihr nicht so wichtig, eher mein psychischer Zustand: Ob ich mir nicht, wenn ich denn so unzufrieden sei, etwas anderes suchen wolle?! Die freundliche, indirekte Art also, jemanden loszuwerden (ohne Abfindungsangebot). Auf die Idee, daß wir des Geldes wegen arbeiten, kam sie nicht; ebenso fremd war ihr offenbar, daß es in dieser Gesellschaft eine Massenarbeitslosigkeit auch unter Akademikern gibt. Nachdem ich ihr hinlänglich versichert hatte, welche Freude es für mich sei, in der Anstalt arbeiten zu dürfen, kam ihr nächster Einwand: Wenn ich denn Recht hätte, daß wir besser entlohnt werden müßten und wenn sie nicht mehr Geld für uns bekomme, dann bedeute das doch, daß sie Einzelne entlassen müsse, damit die anderen mehr bekommen könnten. Ich schlug ihr vor, unter diesen Umständen eben mich zu entlassen, was sie freilich so direkt auch nicht wollte. Da ich gerade eine Arbeitspause hätte – nicht etwa Urlaub, den bekomme ich ja nicht –, könne ich mir überlegen, ob ich mir nicht doch etwas anderes suchen wolle, was mich weniger frustrieren würde.

Soviel zum Weltbild im gehobenen Management des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wer sich für seine Gewerkschaft beziehungsweise seine Kollegen engagiert, kann nicht normal sein, vermutlich hat er noch zu wenig von den glücklich und zufrieden machenden, jedesmal ein Stück Hirn kostenden Sendungen gesehen, die solche Sender uns so reichlich bieten.

Frustration bedeutet, wenn ich mich richtig erinnere, so viel wie unfreiwillige Entbehrung. Nun, vielleicht hat meine Oberchefin doch recht, und ich sollte mich lieber bei den glücklichen Arbeitslosen oder Hartz-Vierern melden. Das Management würde sich doch darüber freuen!
Hans W. Buchhalter


Inkonsequenz
Nun ist es also ans Tageslicht gekommen: Alice Miller, die eifernde Verächterin der »schwarzen Pädagogik«, hat untätig zugesehen, wie ihr Sohn vom Vater geschlagen wurde.

Und auch das: Charles Darwin, der die schädlichen Folgen der Selbstbestäubung von Pflanzen erforschte, hat seine Cousine geheiratet und damit möglicherweise Fehlentwicklungen seiner Kinder verursacht.

Die Medien berichten über solche Entdeckungen mit satter Zufriedenheit. Um wie viel ruhiger lebt man doch mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten, wenn man sie auch berühmten Menschen nachweisen kann. Die Schadenfreude ist groß, wenn man, selbst medioker und unbedeutend, überlegene Geister auf frischer Tat ertappt: Seht her, sie predigen Wasser und trinken Wein. Sie handeln nicht, wie sie auf Grund ihrer Erkenntnisse handeln müßten.

Als moralisches Urteil mag das ja hingehen, so kleinlich es auch ist. Man wünscht sich halt den vollkommenen Menschen, der seine Prinzipien auch im Leben ohne Abstriche umsetzt, bei dem Theorie und Praxis übereinstimmen. Wenn das, selten genug, der Fall ist, verdient es Achtung. Aber daß einer im Leben sich nicht auf der Höhe seiner Erkenntnisse befindet, besagt noch nichts über die Richtigkeit der Erkenntnisse. Indem man Denkern Inkonsequenz nachweist, will man in der Regel entsorgen, was sie gesagt haben. Das aber wird nicht allein dadurch falsch, daß sie selber nicht danach handeln.

Darwins Einsicht in die schädlichen Folgen der Selbstbestäubung ist nicht mit einem Imperativ verbunden. Sie verlangt anderen Menschen nichts ab. Das unterscheidet Darwins Inkonsequenz von der Heuchelei der Kirchenvertreter. Wenn diese mit einer repressiven Sexualmoral den Gläubigen ein bestimmtes Verhalten abfordern, das sie selbst nicht beachten, dann ist das in der Tat unerträglich. Nicht so sehr, weil sie nicht nach ihren Grundsätzen leben, sondern weil sie für sich andere Regeln in Anspruch nehmen, als sie dem Rest der Menschheit einreden wollen.
Thomas Rothschild


Geistlicher Zuspruch
Alle großen Religionsgemeinschaften haben Militärgeistliche nach Afghanistan entsandt, denn schon immer haben Soldaten im Namen Gottes, des jeweiligen, kämpfen müssen, und bei Bedarf sollen sie trostvolle Worte aus geweihtem Munde hören. Aber was amtliche Gottesdiener über den Krieg sagen, ist oft ganz unterschiedlich.

Die zurückgetretene evangelische Landesbischöfin und kurzzeitige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, warnt weiter vor dem Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan und sagt: »Ich lasse mich gern lächerlich machen, wenn Menschen mir sagen, ich sollte mich in ein Zelt setzen und mit Taliban bei Kerzenlicht beten. In der dortigen Kultur ist das durchaus eine Form, Frieden zu schließen, jedenfalls eher als das Bombardement von Tanklastzügen.«

Andererseits berichten Militärgeistliche mit Männerstolz, wie sie im Hubschrauber über Taliban-Gebiete geflogen sind, und andere verbreiten Propaganda für den Krieg, der gar kein richtiger Krieg sei, sondern ein Einsatz für die Menschenwürde und zur Bewahrung des wahren Friedens – und was der Schlagworte mehr sind.

Ganz anders hört sich da ein Satz an, den der Großmufti von Damaskus, das geistliche Oberhaupt der syrischen Sunniten (75 Prozent der Bevölkerung), neulich bei einem Besuch im kriegführenden Deutschland sagte: »Ich glaube nicht an den heiligen Krieg, Frieden ist das Einzige, was heilig ist.« Einige seiner Amtsbrüder in anderen muslimischen Ländern lassen gegenteilige Botschaften erschallen.

Das wahre Heil aber kommt selbstverständlich aus den USA. Rabbi Henry Soussan hat den Weg gefunden und zeigt ihn allen. Er betreut US-Besatzungstruppen in Afghanistan und Irak schon seit mehr als acht Jahren. Aus Kampfgebieten ist er immer rechtzeitig entkommen und nie unter Feuer geraten. »Dennoch gehen die Kampfhandlungen nicht spurlos an mir vorbei.« Ihn freut es, »daß oft Soldaten mit ihren Sorgen zu mir kommen«. Und dann folgt eine stolze Bemerkung über die US-amerikanische Armee, die er für das Vorbild dieser Welt hält: »Es heißt, die US-Armee sei ein Abbild der amerikanischen Gesellschaft, aber ich denke, wir sind in vielen Dingen schon weiter, etwa in der Überwindung rassischer oder religiöser Barrieren.«
Werner R. Schwab


Thomas Müntzer
Der katholische Theologe Horst Herrmann (Münster) schrieb 1994: »Seit die DDR fiel, die sich dieses Mannes gern erinnerte, darf Thomas Müntzer doppelt vergessen werden.« Der evangelische Theologie Hartwig Hohnsbein (Göttingen) besuchte vor einem Jahr Orte, die Stationen im Leben Müntzers waren, und fand bestätigt: Weder kirchliche noch staatliche Stellen mögen das Gedächtnis dieses Mannes offenkundig mehr pflegen, von dem Heinrich Heine einmal schrieb, er sei »einer der heldenmütigsten und unglücklichsten Söhne des deutschen Vaterlandes gewesen«.

In Hohnsbeins Bericht, der jetzt in der Schriftenreihe der Erich-Mühsam-Gesellschaft erschienen ist, lesen wir: »In der Wasserburg Heldrungen gab es seit 1975 eine Müntzer-Gedenktstätte, die allerdings, wie man bei Wikipedia
erfahren kann, ›nach 1990 beseitigt wurde‹, bald nach Müntzers 500. Geburtstag. Übriggeblieben davon ist vor allem ein Bild des Grafen Ernst von Mansfeld, seines schärfsten Gegners, der den Gefangenen hier foltern ließ. Auf dem zentralen Platz des Schlosses stand zudem seit 1976 ein eindrucksvolles Müntzer-Denkmal (...). Dieses Denkmal ist nun seines Sockels beraubt, vom zentralen Platz entfernt und, ziemlich lieblos, auf einer Wiese abgestellt, wo es die Besucher der Burg kaum mehr wahrnehmen können. Im aktuellen Kunstführer von 1993 ›Schloß und Festung Heldrungen‹ wird das Denkmal nicht einmal mehr erwähnt.«

Hohnsbeins ausführliche Würdigung des von Martin Luther bekämpften, in Anwesenheit mehrerer Fürsten enthaupteten großen Reformators Thomas Müntzer erschien in dem Heft »Herrschaftsfreie Gesellschaftsmodelle« der genannten Schriftenreihe. Die Erich-Mühsam-Gesellschaft hat ihren Sitz im Buddenbrook-Haus, Mengstraße 4, 23552 Lübeck.
Red.


Heinrich Mann
Als 1949 in Ostberlin erste Schritte zur Gründung einer Akademie der Künste gegangen wurden, war Heinrich Mann bereit, ihr Präsident zu werden und aus dem amerikanischen Exil nach Berlin zurückzukehren; bis 1933 hatte er in der damaligen Akademie die Sektion Dichtkunst geleitet. Dem im Aufbau-Verlag 1984 publizierten Briefwechsel zwischen Lion Feuchtwanger und Arnold Zweig kann entnommen werden, mit welch innerem Engagement er sich auf die neue Aufgabe vorbereitete. So schrieb Feuchtwanger im September 1949 aus Kalifornien an Zweig, der im Oktober 1948, nach Gründung des Staates Israel, aus dem Exil in Palästina nach Deutschland zurückgegangen war und sich im Osten Berlins niedergelassen hatte: »Heinrich Mann wird ja nun wirklich in sehr absehbarer Zeit zurückgehen. Es ist nicht leicht für den Achtundsiebzigjährigen, nochmals in völlig neue Verhältnisse zu treten, und er ist recht gebrechlich. Immerhin werden Sie erstaunt sein, wie leicht Sie sich mit ihm verständigen werden.« Und im November 1949 schrieb Feuchtwanger an Zweig: »... Ende Februar, Anfang März wird wohl auch Heinrich Mann reisen. Als ich ihn gestern sah, fühlte er sich viel besser, und er sieht seinem Aufenthalt in Berlin manchmal mit geradezu jungenhafter Erwartung entgegen.«

Die Erwartungen erfüllten sich nicht. Heinrich Mann starb am 12. März 1950 im Exil. Sein Nachfolger in der Präsidentschaft der Akademie wurde Arnold Zweig, der dem von ihm hochverehrten Kollegen sein Essay »Politischer Scharfblick und Meisterschaft« widmete. Im März 1961 wurden die sterblichen Überreste Heinrich Manns nach Ostberlin überführt und auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.

Im Berliner Stadtbezirk Pankow erinnert eine Heinrich-Mann-Allee an ihn. Die Büste des Schriftstellers aber steht nun schon seit Jahren unbeachtet und verschmutzt in einer Ecke des »Bürgerparks« neben einem Häuschen, das eine jetzt zu Sparzwecken geschlossene Freihandbibliothek beherbergte.
Dieter Götze


Glimmerschimmer
Die Satire ist dem kleinen Kriminalroman auf den ersten Blick nicht anzumerken. Bernhard Spring läßt in seinem literarischen Debüt ausgerechnet den großen Romantiker Joseph von Eichendorff als Detektiv wiederauferstehen, und an allen Ecken und Enden des Romans schimmert der verträumte Glanz der Provinzstadt Halle auf, leuchtet die verklärte vorvorletzte Jahrhundertwende, glimmt das Feuer leichtfertiger Jugendlichkeit des Protagonisten – ein Genuß für alle Schmökerfreunde, vor allem, wenn sie mit dem Süden Sachsen-Anhalts vertraut sind oder es werden wollen.

Aber der Krimi, wo bleibt der? Spring rührt die Zutaten – Mord, falsche Fährte, überraschende Wendung – zwar in der richtigen Dosis zusammen und erzeugt so die gewünschte Spannung. Doch der Mord ist vielleicht gar keiner. Und ermitteln will Eichendorff auch nicht so recht, und zuletzt wird weniger der Täter, sondern vielmehr der Leser mit seinen hergebrachten Erwartungen ebenso entlarvt wie Springs Konstruktion der Handlung. Das Kartenhaus fällt in sich zusammen, ein mäßig vergnügter Eichendorff zündet sich die Pfeife an und schlendert zur Burg Giebichenstein.

Etwas seltsam für einen Krimi, mag sich der Leser im ersten Moment denken, bevor er die Finte entdeckt: Dieser Roman ist eine Satire! Klug aufgebaut, kurzweilig erzählt und keinesfalls besserwisserisch kommt sie daher und hinterläßt beim Leser Fragen, aber auch ein Schmunzeln, garantiert.
Andrea Reinhold
Bernhard Spring: »Folgen einer Landpartie«, Mitteldeutscher Verlag, 168 Seiten, 9,90 €


Press-Kohl
Bei uns um die Ecke steht eine Schule, von der ich erst aus der Presse erfahren habe, wie berühmt sie ist: »Die Schule besuchten u.a. der Sohn von Willi Bredel, die Tochter von Erich Honecker und der Entertainer Karsten Speck.«

Speck war demnach schon in der Schule Entertainer. Später wurde er als Finanzberater bekannt, auch in Gerichtssälen.

Am Hertzbergplatz in Berlin-Neukölln befindet sich gleichfalls ein altes Schulhaus. Wissen Sie, wer darin vor langer Zeit nicht richtig rechnen gelernt hat? Der Vater meines Sohnes. Aber das ist noch nie von einer Zeitung gemeldet worden.
*
Wußten Sie schon, was Sie mit »naturdenkmalwürdigen Bäumen« anstellen können?
»Naturdenkmalwürdige Bäume können bei der zuständigen Senatsverwaltung eingereicht werden.«
Aber bitte mit Wurzeln.
*
Die Kreuzworträtsel-Dichter sorgen nicht nur für Unterhaltung, sondern auch für Belehrung. Wußten Sie, verehrte Leser, wie man einen Ort verändern kann? Mit einer Reise. »Ortsveränderung: Reise.«
Felix Mantel