Aber ja doch, unsere Behörden tun was für die Umwelt und erreichen auch was: Die Berliner Polizei bestellte bei der Senatsverwaltung für Natur und Umweltschutz ein »Lärmgutachten«, legte es dem Verwaltungsgericht vor und erwirkte prompt die Entscheidung, daß die angemeldete Gelöbnix-Demonstration gegen das Bundeswehrgelöbnis vor dem Reichsbundestag am 20. Juli nicht stattfinden dürfe, weil der anzunehmende Lärm das innerstädtische Grundgeräuschaufkommen um 5 dB(A)wohl übersteigen würde.
So schnell erfolgreich wie die Polizei gegen Antimilitaristen sind Bürgerinitiativen nicht, die sich dagegen wehren, daß neue Autobahnen mit ihrem Lärm die Wanderer aus Erholungsgebieten vertreiben und immer mehr Zivil- oder Militärmaschinen nachts Wohngebiete überfliegen.
Umweltschützer haben sich in den meisten Fällen mit Konzernen auseinanderzusetzen. Das Kapital versucht, sich mit möglichst geringem Kostenaufwand möglichst viel von den Schätzen der Erde anzueignen und möglichst ertragreichen Handel damit zu treiben. Mit Öl zum Beispiel: Für die Kriegskosten zur Unterwerfung der Völker in den Ölländern soll das steuerzahlende Volk auf-kommen. Für den Atommüll auch. Für das wegrutschende Erdreich in alten Bergbaugebieten desgleichen. Zahlen sollen allemal wir, nicht die Verursacher.
Dafür, daß Gletscher und Polkappen schmelzen, daß die Ozeane Atolle und Inseln zu überschwemmen drohen, daß die Wüste sich ausbreitet und die Artenvielfalt schrumpft, will niemand verantwortlich gemacht werden. Als wäre die durch rücksichtslosen Mißbrauch geschundene Natur selber schuld.
Kann man Konzerne, die schnell expandieren und maximalen Profit erzielen wollen, zu pfleglichem Umgang mit Landschaft, Wasser, Luft und mit den Arbeitern anhalten? Ausbeutung bringt Profit.
Sie erziehen uns zu maßloser Massenproduktion und -konsumtion, sinnlosem Massenverkehr, skrupelloser Energieverschwendung, heizen im Börsenfieber das Treibhaus Erde immer weiter auf und lassen uns an sozialer Kälte erfrieren.
Je mehr sie sich aneignen, je mächtiger sie werden, desto gefährlicher werden sie. Als Einzelne zählen wir für sie nicht.
Die Monopole müßten demokratisiert werden. Gemeineigentum müßte verteidigt werden. Wer verteidigt die Brandenburger Seeufer, die jetzt privatisiert werden sollen?
Vermachtung der Umwelt. Auf den nächsten Seiten finden Sie mehrere Beiträge zu diesem Thema.