Der bisher erfolgreichste Olympiakämpfer aller Zeiten ist der US-Amerikaner Michael Phelps mit insgesamt 22 Olympiamedaillen.
Die meisten Olympiamedaillen vor ihm gewann die sowjetische Turnerin Larissa Latynina (1956/1960) mit insgesamt 18 Medaillen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion betreute Latynina sozial gestrandete russische Medaillengewinner, die alles verloren hatten und teilweise auf Parkbänken schliefen. Olympiasieger zu sein heißt nicht unbedingt, ein glückliches Leben zu führen.
Welches Leben ein Ruderolympiasieger von 1900 geführt hat, wird für immer ein Rätsel bleiben. Seine Identität ist nämlich bis heute unbekannt. Die beiden holländischen Ruderer Brandt und Klein entschieden kurz vor dem Finalrennen bei der Olympiade in Paris, dass ihr Steuermann zu dick sei und ihren Doppelzweier langsam mache. Kurzerhand baten sie einen kleinen französischen Jungen ins Boot, der zufällig am Steg rumlief und gewannen mit ihm das Rennen. Der Junge machte seine Sache also gut, stieg aber nach dem Rennen sofort aus und verschwand. Niemand hat je seinen Namen erfahren.
Der Amerikaner Eddie Eagan ist der einzige Sportler, der bei Sommer- und Winterspielen je eine Goldmedaille holte. 1920 gewann er in Antwerpen im Boxen, zwölf Jahre später startete er zur Überraschung selbst seiner Frau als Bobfahrer in Lake Placid und gewann wieder.
Die deutsche Christa Rothenberger gewann immerhin bei olympischen Winterspielen (1980/84) zweimal Gold im Eisschnelllauf und 1988 bei den Sommerspielen im Radfahren Silber, so dass Eagans Rekord knapp erhalten blieb.
Es gibt auch Sportler, die in verschiedenen Disziplinen Medaillen gewannen. Einer der erfolgreichsten war der Deutsche Carl Schuhmann, der 1896 im Ringen und bei den Turnern im Pferdsprung Gold gewann. Das war aber nicht alles, Schuhmann war auch ein Klasseleichtathlet, der gleich in drei Disziplinen antrat, freilich ohne eine Medaille zu gewinnen.
Einmalig ist der Olympiasieg der kanadischen Eishockeymannschaft 1924. Nicht dass die Kanadier alle fünf Spiele gewannen macht ihren Sieg unvergesslich, sondern das Torverhältnis von 110:3.
Der weißrussische Turner Vitali Scherbo gewann 1992 in Barcelona sechs Goldmedaillen, darunter vier an einem Tag.
Das Eigentor unter den Olympioniken schoss ausgerechnet ein Deutscher. Schwimmer Thomas Fahrner wollte 1984 als Mitfavorit über 400 Meter Kraul im Vorlauf Kräfte sparen, gewann zwar den Lauf, schwamm aber nur die neuntbeste Zeit und kam nicht ins A-Finale. Im B-Finale schwamm er persönliche Bestzeit und unterbot um drei Zehntelsekunden die Leistung des Olympiasiegers. Immerhin gewann er auf anderen Strecken noch Bronze und Silber. Aber die verschenkte Goldmedaille wird ihn immer verfolgen.
Nicht ganz so schlimm war das Eigentor, das der südafrikanische Marathonläufer Charles Hefferon 1908 in London erzielte. Deutlich in Führung liegend trank er gut drei Kilometer vor dem Ziel ein Glas Champagner, das ein Fan dem vermeintlichen Sieger gereicht hatte. Danach bekam er Magenkrämpfe, konnte abschnittsweise nur noch gehen, wurde überholt, schaffte aber immerhin noch Silber. Der Lauf hatte es übrigens in sich. Der Italiener Dorando Pietri war es, der Hefferon überholte und seinerseits einen großen Vorsprung erlief. Allerdings brach er kurz vor dem Ziel zusammen, rappelte sich ein paar Mal auf, doch als er wieder zusammenbrach und der Verfolger John Hayes das Stadion erreichte, stützen ihn ein paar Ärzte und Helfer und geleiteten ihn durchs Ziel. Später wurde er deswegen disqualifiziert und Hayes zum Olympiasieger erklärt, der Champagnertrinker Hefferon wurde auf diese Weise noch Zweiter. Die Entscheidung gegen Pietri war heftig umstritten, bis heute löst sie Mitleid mit dem Italiener aus.
Merke: nicht zu sehr schonen, nicht zu früh feiern, keine fremde Hilfe annehmen!
Der Schwede Oskar Swahn ist der älteste olympische Medaillengewinner. 1908 gewann er als Sechzigjähriger mit der schwedischen Mannschaft im Schießwettbewerb »Laufender Hirsch« die Goldmedaille, das wäre heute nicht mehr Rekord. Aber zwölf Jahre später, mit 72, gewann er in diesem Wettbewerb Silber. Sein Sohn Alfred gehörte beide Male den Mannschaften an. Das hat bisher noch keiner übertroffen, in diesem Alter Medaillen zu gewinnen und das auch noch mit dem eigenen Sohn.
Der jüngste Sportler, der je eine Medaille gewann, war erst zehn Jahre alt. Dimitrios Loundras gewann 1896 im Barrenturnen Bronze.