»Offener Brief des Frauenplenums der 1. Tagung des 5. Parteitags der Partei DIE LINKE
Liebe Redakteur*innen,
die Zeitschriften Neues Deutschland, junge welt und Ossietzky sind wichtige linke Zeitschriften, die wir nicht missen möchten. Wir sind zum großen Teil regelmäßige Leserinnen und viele von uns haben das diese abonniert.
Allerdings kommen wir Frauen sprachlich in diesen Zeitschriften kaum vor. Auch eure linken Zeitschriften bedienen sich der herrschenden männlichen Sprache, was wir für linke Zeitungen für völlig unangemessen halten! Die herrschende Sprache ist die Sprache der Herrschenden und wir finden es bedauerlich, dass Ihr dies nicht selbst infrage stellt.
Wir fordern Euch auf, dies zu ändern, damit auch linke Feministinnen eure Zeitschriften – ohne sich (täglich) ärgern zu müssen – lesen können.
Solidarische Grüße
Das Frauenplenum 27. Mai 2016«
Liebes sächliches Frauenplenum,
wir finden es bedauerlich, dass Ihr uns mal mit großem, mal mit kleinem, männlichem Anfangsbuchstaben anredet. Ach ja, vor »und« gehört ein sächliches Komma, wenn danach ein ganzer männlicher Satz steht. Mit Eurer weiblichen Fügung »haben das diese abonniert« tappen wir im sächlichen Dunkel. Die herrschende weibliche Sprache ist die weibliche Sprache der Herrschenden. Damit habt Ihr zweifellos ein sächliches Recht. Wir stellen dies also in weibliche Frage. Und befleißigen uns schon in dieser weiblichen Antwort einer weiblichen Änderung.
Solistische weibliche Grüße
Euer männlicher Matthias und polnischer Biskupek
19. männlicher September 2016