Wunschdenken
Ein Penner in schmutzigem Beinkleid
saß vor einem Bankhaus, beseelt
vom Streben nach innerer Einheit,
die unserem Volke noch fehlt.
Als nun ein Direktor sich zeigte,
bewegte er seinen Sterz,
indem er sich grüßend verneigte:
»Willkommen, lieb Bruderherz«.
Die Nähe des Bankmenschen suchend,
erhob er zum Gruße die Hand.
Der aber, gottlästerlich fluchend,
verweigerte sich und verschwand.
Der Penner hat einen gekübelt.
Er sah bei dem Banker nicht klar
und hat noch lange gegrübelt,
warum der so unfreundlich war.
Günter Krone
Untergegangene Meldung
In der Fülle dessen, was am 20. Jahrestag des Anschlusses der ostdeutschen Länder an die Bundesrepublik zu vermelden war, ist manches untergegangen, was einen Moment des Innehaltens und Nachdenkens wert gewesen wäre. Dazu gehört eine Nachricht aus dem südwest-thüringischen Suhl.
Dort war am 7. Oktober 1958 inmitten der Stadt ein Haus eröffnet worden, das das
Freie Wort, die regionale Zeitung, noch kürzlich »ein Kleinod der Kultur« und einen »modernen Kulturtempel« nannte. Das Gebäude besaß einen Theater- und einen Konzertsaal, Klubräume, in denen sich unterschiedlichste Interessengruppen versammelten, und ein Breitwandkino. Knapp 20 Jahre nach seiner Inbetriebnahme wurde das Haus einer architektonischen Kur unterzogen. Der große Saal besaß seitdem nahezu 700 Plätze, und die Suhler Philharmonie erhielt ein angemessenes Zuhause. Hier traten Künstler und Ensembles von Rang auf, regelmäßig auch das Meininger Theater.
Die untergegangene Meldung aus dem
Freien Wort hätte in einer Kurzfassung diese 30 Worte umfaßt: »Mit dem Abriß des Kulturhauses wurde begonnen. Es war nicht baufällig. In der Stadtkasse fehlten aber die Mittel für seine Unterhaltung. An seiner Stelle wird ein Haus der Wirtschaft entstehen.«
K. P.
»Hinrichtungsjournalismus«
Dieser Tage schreibt mich »persönlich« Dieter Stein an, der Chefredakteur der Wochenzeitung
Junge Freiheit: Wenn ich statt des üblichen »Hinrichtungsjournalismus« künftig »Klartext« wünschte, solle ich doch vier Wochen lang probeweise sein Blatt lesen. »Um Antwort wird gebeten bis zum 9. November 2010.« (Das Datum erweckt in mir Argwohn;
W. B.) Vorziehen würde er natürlich, ich gehörte zu den »Schnellentschlossenen«, die gleich für ein ganzes Jahr ein Abo bestellen. Dann werde er mir als »Begrüßungsgeschenk« etwas Apartes verehren: Thilo Sarrazins Bestseller.
Da hat man den Namen des Hinzurichtenden. Dem werde der Prozeß gemacht wie einst den angeblichen Hexen. Auf solche, »die einfach nur eine andere Meinung haben«, sei jetzt die Hetzjagd los. »Parteiübergreifend fallen Politiker – bis zur Kanzlerin! – über den Bürger Sarrazin her, der sein Grundrecht auf Meinungsfreiheit ausübt. Oder hat der tapfere SPD-Mann nur ihre zahlreichen Lebenslügen aufgedeckt und beim Namen genannt?« Scheinbar ist es eine Frage, aber die Antwort steckt gleich darin.
Und was ist Sarrazins »andere Meinung«? Daß »muslimische Einwanderung die deutsche Gesellschaft untergräbt«. Auch »die gefährlich tickende demographische Bombe«. Die »Planwirtschaft im Gesundheitswesen«. Und so weiter.
Sarrazin-Feinde sieht Stein in zwei Gruppierungen am Werke.
Erstens ist da »eine links-dominierte politische Klasse«, ein räuberisches Konsortium seit mehr als vier Jahrzehnten: »Die staatlichen und öffentlichen Kassen sind seit 1968 (nochmaliges ominöses Datum;
W. B.) von allen Regierungen systematisch geplündert worden.« Die skrupellosen Räuber schwelgen im Wohlstand, wohingegen »die Opfer der SED-Diktatur oftmals an der Armutsgrenze leben«.
Zweitens: »Die linken Medien formierten sich zum nahezu geschlossenen Einheitsblock.« Die »aggressivsten Meinungsführer« seien aber ausgerechnet die »Tabubrecher« der »68er-Kulturrevolution« (abermalige Einschärfung dieses Datums;
W. B.), die heutigen »Gedankenpolizisten«. Was sie verbreiten, sei nichts anderes als »linke Desinformation«.
Beiden, Räubern und Gendarmen, stelle sich nunmehr eine breite Abwehrfront entgegen: die »Volksmeinung«, als deren Fürsprech der »Tapfere« fungiere. Der »konservative Philosoph Norbert Bolz« bringe es auf den Punkt: »Die Leute sind nicht mehr bereit, sich von der politischen Klasse und besonders arroganten, neuen Jakobinern, auch in den Feuilletons, den Mund verbieten zu lassen.« –
Das Stichwort »Jakobiner« ist aufschlußreich. Sarrazin, Bolz, Dieter Stein und ihresgleichen konstatieren in Deutschland eine Jakobinerverschwörung auf Kosten einer allzu naiven Bevölkerung, die gegen die gefährlichen Anschläge von links aufgerüttelt werden muß.
In seinem Buch versammelt Sarrazin Auffassungen, die er als wissenschaftlich ausgibt; er verliert sich in Spekulationen, die purem Ressentiment entstammen; er macht Vorschläge, die nur als rassistisch zu qualifizieren sind; und kaum würde sich irren, wer feststellte, sein Menschenbild reiche an das faschistische heran (falls es an dies nicht nur heranreicht). Wird sein Buch als das entlarvt, was es ist, so diffamieren er und seine Lobhudler die Kritik als einen Versuch, ihnen »den Mund zu verbieten«. Aber sein Feindbild ist wahnhaft: Weder die politische Klasse noch die Medien in ihrer Mehrheit gerieren sich links.
Das gab es in der deutschen Geschichte schon einmal. In der Weimarer Republik stellte die Rechte das in der Revolution von 1918 entstandene Staatsgebilde als die Schöpfung von »Novemberverbrechern« dar, als linke »Judenrepublik«, deren schleunigste Beseitigung den Wünschen breitester Bevölkerungskreise entspräche. Das falsche Bild wurde zum Kampfmittel der Rechten, um die Weimarer Republik zu zerstören und an ihrer Stelle eine faschistische Diktatur zu errichten.
Der Fall Sarrazin zeigt, wie in Deutschland schon wieder – oder immer noch – wahnhafte Feindbilder propagiert werden können.
Ein Zeichen an der Wand!
Wolfgang Beutin
Die Damaligen
Im fränkisch-bayerischen Bad Kissingen befindet sich an der Seitenfront eines Hauses unweit des Stadtzentrums eine Tafel mit der Inschrift: »Hier stand die Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde. Sie wurde am 9. November 1938 durch die damaligen Machthaber zerstört.«
Die damaligen Machthaber also.
Der Text ist anderen eng verwandt, die sich vielerorts in der Bundesrepublik in deren alten Grenzen an Orten entdecken lassen, an denen sich einst Gotteshäuser der Juden befanden. »Frevelnden Händen« irgendwelcher Brandstifter sind sie zum Opfer gefallen. Das entspricht dem anonymisierten Stil der »Bewältigung« der Vergangenheit. Mit ihm wird Klartext vermieden, der im Minimum zu lauten hätte: »Zerstört von Männern des einheimischen oder örtlichen SA-Sturmes Nr. ...« Solange aber in der Badstadt diese Art schonend-verhüllender Erinnerung bevorzugt wird, gilt, was Kurt Tucholsky 1925 mit Bezug auf die verlogenen Inschriften über den Ersten Weltkrieg schrieb: »Uns fehlen andere Tafeln.«
K. P.
Der Kanzler und das Scheitern
Angela Merkel ist mannhaft geworden, so jedenfalls liest man es bei
Bild: »Als erster deutscher Kanzler«, schreibt Kommentator Hugo Müller-Vogg, habe sie – oder er? – in aller Deutlichkeit festgestellt: »Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert.« Die sprachliche Geschlechtsumwandlung ist Ausdrucksschwierigkeiten des
Bild-Autors zuzuschreiben, wenden wir uns also der Sache zu: Was ist da gescheitert, absolut sogar? Die Vielfalt von Kulturen in deutschen Landen kann Angela Merkel nicht gemeint haben, denn die Koexistenz von Oktoberfest und Bayreuther Festspielen, von Unternehmenskultur der Deutschen Bank und Biobauernkultur, um nur einige Beispiele zu nennen, funktioniert doch problemlos. Hatte sie vielleicht gar nicht kulturelle Kulturen im Sinn, sondern religiös-ethnische? Auch das kann nicht sein, denn deutsche Katholiken polnischer Herkunft pflegen ja protestantischen Ur-Uckermärkern nicht den Schädel einzuschlagen, und auch Korangläubige türkischer Herkunft, das hat sie mehrfach schon bestätigt, haben in Deutschland ihren Platz. Was also ist absolut gescheitert?
Die Kanzlerin hat es ihrem jungunionistischen Publikum, vor dem sie sprach, nicht mitgeteilt – dennoch fand sie dort gerade für den erwähnten Ausruf starken Beifall.
Der Parteinachwuchs wird die Botschaft Merkels mit nach Haus genommen haben und dort ausdeuten: Die Kanzlerin hat Sarrazin zwar nicht gelesen, ihm aber Recht gegeben.
Peter Söhren
Anstand wahren
Eine neue konservative Partei brauchen wir in der Bundesrepublik nicht, sagen die Unionspolitiker, denn CDU und CSU sind doch die Heimat der Konservativen. Und noch dazu liberal und sozial, was will man mehr.
Aber was ist das überhaupt: konservativ?
Roland Koch will es in einem ganzen Buch erklären, ist dabei aber nicht weit gekommen, die Zeit drängte, ein anderer, besser dotierter Job wartet auf ihn. Bei einem Baukonzern – was philosophische Fragen aufwirft: Wie hält es der Konservative mit den nicht gerade konservierenden Großneubauten, einem Super-Airport zum Beispiel oder einem Mega-Bahnhof? Da trifft es sich gut, wenn ein Konservativer zugleich Liberaler ist, sonst träte Gewinnschmälerung ein.
Nun hat sich auch der Bundesinnenminister bemüht, das Konservative auszudeuten. Als »fremde Feder« schreibt er in der
Frankfurter Allgemeinen: »Konservatismus brauchen wir alle«, aber Genaueres dazu will auch ihm nicht einfallen, bis ihm die rettende Idee kommt: Konservativ zu sein, gerade in der Politik, bedeute schlicht, sich »anständig« zu verhalten. Und da wird Thomas de Maizière nun konkret: »Dazu gehört, daß man den Staat auch dann nicht verächtlich macht, wenn er ... mit Hilfe von Polizei und Justiz den Rechtsstaat durchsetzt.«
Dem Anstand also dient es, wenn demnächst – der Bundesinnenminister hat den Gesetzesvorschlag schon erstellt – »Widerstand gegen die Staatsgewalt« ein paar Jahre mehr Haftstrafe nach sich ziehen kann.
Demonstranten müssen eben lernen, sich anständig zu verhalten. Die Polizei ist von ihrem Wesen her anständig, auch dann, wenn sie – wie nach dem Einsatz in Stuttgart berichtet wurde – gelegentlich bedienstete Provokateure braucht, die der Staatsgewalt Böses antun. Dies ist eine pädagogische Maßnahme: Die Protestler müssen ja anschaulich erfahren, daß Unanständigkeit nicht ohne Folgen bleibt. Der Agent provocateur wirkt als Erzieher. Ganz konservativ.
Im
ZDF-Magazin beklagte der Bundesinnenminister, die »Gewaltschwelle« bei Demonstranten sei »gesunken«, in Zukunft müßten deshalb Demo-Organisatoren »sicherstellen, daß keine Gewalttäter teilnehmen«. Wie könnten sie das, zumal sie doch nicht wissen, welchen Auftrag »verdeckte Polizisten« haben?
Die Konsequenz liegt nahe: Am besten Schluß mit der ganzen Demonstriererei!
Marja Winken
Vorausschau aus Unkenntnis
Als die Empörung über den brutalen Einsatz der Wasserkanonen im Stuttgarter Schloßgarten hochschlug, veröffentliche die
Stuttgarter Zeitung einen Artikel unter der Überschrift »Wasserwerfer verschrotten«. Das war keine Forderung der Redaktion, die sich solche Parteinahme verbietet. Den Gedanken hatte ein Polizeibeamter geäußert, der zugleich das Amt eines Gewerkschaftsfunktionärs bekleidet und sich in dieser Eigenschaft zu einem derart revolutionären Vorschlag erkühnte. Was ihm da immer durch den Kopf gejagt, was die Redaktion sich bei der Bekanntmachung des Gedachten ausgerechnet haben mag, der Mann war jedenfalls schlecht informiert.
Denn: Unsere Verhüterli haben 2008 eine Bestellung bei Rosenbauer im oberösterreichischen Leonding aufgegeben, einem Konzern, der allerlei Nutzfahrzeuge und -gerätschaften herstellt. Er ist vor allem
the world's number one in furnishing fire brigades with the complete fire fighting equipment available. Doch gilt dieser Auftrag nicht den fahrbaren Instrumenten der Feuerbekämpfung. Es handelt sich vielmehr um 78 Wasserwerfer vom Typ WAWE 10000 mit folgenden Eigenschaften: Gewicht 31 Tonnen, Länge 10 Meter, Breite 3 Meter, PS 408, Zahl der Kanonen 3, maximale Reichweite des »geworfenen« Wassers 65 Meter, Wasserdruck gegenüber den bisher gebräuchlichen um ein Drittel stärker, Einzelpreis 900.000 Euro. Im Jahre 2019 soll sich die Lieferung vollständig in den Waffenarsenalen unserer Bundes- und der Bereitschaftspolizei der Länder befinden.
Mit diesem Wissen liest sich die Meldung der
Stuttgarter Zeitung doch ein wenig anders. Gleichsam vorausschauend. Denn was machen wir dann mit dem alten Gerät. Ins Museum? In den Schrotthandel? Zur Heranbildung des Nachwuchses in Polizeischulen? Vielleicht aber nimmt sie uns ein afrikanischer Staat ab. Als Spende. Wir helfen ja, wo wir können.
Kurt Pätzold
Bedrohte Mittelschichtkinder
Woran mag es liegen, daß Mittelschichtkinder ihre Zeit lieber mit Computerspielen oder vor der Glotze verbringen als mit dem Lösen einer Mathematikaufgabe oder dem Erlernen einer Fremdsprache? Daß sie fettige Cheeseburger gesunder Mischkost vorziehen? Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat jetzt herausgefunden, daß das nachbarschaftliche Umfeld entscheidend sei für die Entwicklung von Kindern, »unabhängig davon, welcher sozialen Schicht sie angehören«. Ein negativer »Quartierseinfluß« tangiere »sogar die soziale Mittelschicht«. In »teureren städtischen Wohngegenden« hingegen zeigten die Mittelschichtkinder die erwünschten Verhaltensweisen.
Nun steht in Zeiten massiven Sozialabbaus nicht zu erwarten, daß sich an den Lebensraumbedingungen in den billigen Gegenden, wo die Unterschicht haust – um die es in der Studie nicht ging –, viel ändern wird. Angehörige der Mittelschicht, die sich einen Wegzug in die teuren Wohnquartiere zunehmend seltener leisten können, bleiben also den negativen Einflüssen des Schmuddelmilieus weiterhin ausgesetzt. Bis sie beizeiten, wen würde das wundern, der »Mittelschicht« gar nicht mehr zuzurechnen sind. Wenn das eintritt, braucht sich die Bertelsmann-Stiftung auch um sie nicht mehr zu kümmern.
Wir sind nun jedenfalls über gefährdete Mittelschichtkinder belehrt, dank Gütersloher Fürsorge.
Max Holzmüller
Wenn die Mutter fehlt
Der Autor wirkt wie ein Besessener – besessen von der Last und Aufgabe, nie erfahrene Mutterliebe so darzustellen, auszumalen, spürbar zu machen, daß der Leser aufgestört wird. Das Buch, nominiert für den diesjährigen Deutschen Buchpreis, hat es in sich.
Peter Wawerzinek, geboren 1954 in Rostock, wurde als Kleinkind von seiner Mutter, die in den »Westen« ging, verlassen. Er kam in verschiedene Kinderheime, wo zwei Adoptionsversuche scheiterten, bis er schließlich als Zehnjähriger in eine spießige Lehrerfamilie aufgenommen wurde. Weil er nie eine Mutter gehabt hatte, suchte er immer nach der einen besonders guten, besonders schönen und lehnte die bornierte steife Adoptionsmutter noch mehr ab als das Leben im Heim, in dem er auch schon viel hatte entbehren müssen: Zärtlichkeit, individuelle Zuwendung, eigene Unterwäsche oder gar die Ecke, das Zimmer ganz für sich allein. An Details, die einem bei der Mutter Aufgewachsenen kaum bewußt sind, beschreibt Wawerzinek, was einem Mutterlosen alles fehlen kann. Er beschreibt es furios und poetisch. Ohne Absatz in den Text eingefügte Lieder, Gedichte, Literaturzitate heben das Ganze ins Legendäre, immer Dagewesene und Erlittene. Zeitungsmeldungen über im Stich gelassene oder getötete Kinder bestätigen, daß der beschriebene Fall nicht allein steht. Daß er in der DDR, in Deutschland passierte, ist fast nebensächlich. Es geht um angewandte Humanität, überall und immer. Wie kann einer Mensch werden? Welche Bedingungen müssen vorhanden sein, damit Vertrauen und Zuneigung gelebt werden können?
Wawerzinek klagt an, benennt die nicht rückgängig zu machenden Defizite einer solchen Entwicklung, schleudert in manchmal überbordenden Wort- und Satzkaskaden seine Not heraus, läßt uns betroffen fragen, wie unachtsam wir selber manchmal mit anderen Menschen umgehen, die doch alle, auch und gerade im Alltag, Menschlichkeit brauchen.
Christel Berger
Peter Wawerzinek: »Rabenliebe«, Galiani Verlag, 429 Seiten, 22.95 €
Der normale phantastische Irrsinn
Literatur sei dazu da, das Leben zu vervollkommnen, sagte Fritz Rudolf Fries in seinen Erinnerungen »Diogenes auf der Parkbank«, und er meinte damit nicht allein den Zugewinn, den der Leser bei der Lektüre hat, sondern die Kunst eines Schriftstellers, aus Erfahrenem und Erlebtem Literatur zu machen, indem er hinzuerfindet, wegläßt, übertreibt, phantasiert. Das eigene Leben mit der Geschichte anderer in einer »phantastischen Hochzeit« zu verbinden, das vermag Fries wie kein anderer, und so findet man in seinem jüngsten Roman »Alles eines Irrsinns Spiel« zwar auch Bekanntes und Bekannte aus Leben und Werk des Autors wieder, doch herrlich »vervollkommnet«: befreit vom Zwang des Faktischen etwa der »Erinnerungen«, von Altersweisheit getränkt und damit noch leichter, witziger, eleganter und doch bodenständig.
Wieder geht es um eine der Friesschen fast identische Lebensgeschichte: einen Mann mit spanisch/deutschen Wurzeln, seine Kindheit und Jugend in Leipzig, seine Berufstätigkeit als Übersetzer in Berlin. Es beginnt in einem Luftschutzkeller während eines Bombenangriffs auf Leipzig und endet im August 1999, dem Tag der Sonnenfinsternis. Die Tanten, Onkel, Nachbarn, Schulfreunde, Cousinen, die leibhaftigen Professoren Hans Mayer und Werner Kraus – sie ergeben ein buntes Figurenensemble. Da mischen sich seltsame, surrealistisch anmutende Träume mit der Erwähnung des ganz profanen DDR-Rindfleischsalats. Da ist die Familie in geheimdienstliche Unternehmungen verstrickt, die die immer im Krieg befindliche Welt umspannen. Die redlich alt werdende Mutter strickt Pullover und wird nicht reich davon. Der Protagonist lebt mit zwei Frauen und hat nicht nur mit ihnen seine Schwierigkeiten und Freuden. Im letzten Teil übernimmt die Enkelin den Bericht über den alt Gewordenen, der sich treu blieb als Außenseiter und Träumer, Genießer und Geschichten-Erzähler von Format.
»Verrückt« mutet dieser Rückblick auf mehr als ein halbes Jahrhundert schon an, es ist der ganz normale Irrsinn unserer gewesenen Tage.
C. B.
Fritz Rudolf Fries: »Alles eines Irrsinns Spiel«, Faber & Faber, 331 Seiten, 19 €
Walter Kaufmanns Lektüre
Dieser karge Stil – seit Hemingways »In Our Time« habe ich eine solche Verknappung nirgends erfahren. Nur schien mir bei Hemingway mehr Gefühl, mehr Anteilnahme mitzuschwingen. Dieser junge New Yorker, Absolvent der Elite-Universität Harvard, mit siebzehn schon namhafter Autor, später umtriebiger Reporter in Sudan und Irak, gibt sich beinhart. Seine Beschreibungen sind bis aufs Äußerste verkürzt. Schnörkellos allesamt, fordern sie ein Zwischen-den-Zeilen-Lesen heraus. Dort wird man fündig.
Der hohe Preis, der hier bezahlt wird, ist der höchstmögliche: das Leben. Teak, wie der Autor ein Harvard-Absolvent, intelligent, Spitzenathlet, gut aussehend, draufgängerisch, als CIA-Agent auf dem afrikanischen Kontinent im Einsatz, wird diesen Preis zu zahlen haben, als er sich nach Frankreich absetzt und in einem obskuren Pariser Hotel untertaucht. Ein anderes, ein neues Leben will er beginnen – weg von seinen zynischen, kaltblütigen Befehlsgebern, die nicht gezögert hatten, just den umzubringen, den er an der kenianisch-somalischen Grenze in einem kleinen Dorf aufzuspüren hatte: den Freiheitskämpfer Hatashil. Kaum betätigt der Mann das Mobiltelefon, das Teak ihm zusammen mit einer beträchtlichen Geldsumme übergeben hat, schießt aus dem Blau des Himmels ein Flugzeug herab, und punktgenau fallen Bomben, die Hatashil töten – und auch Teak hätten töten sollen. Der aber überlebt. Mag ihm auch die Flucht gelingen, er darf und wird ihnen nicht entkommen. Denn er weiß zu viel ...
Kaum ist er in Paris untergetaucht, geschieht dies: »Langsam öffnete sich die Badezimmertür, Marina Levy (eine israelische Waffenhändlerin) schlich leise zum Bett. Sie war überzeugt, daß sie für etwas benutzt wurde, das sie nicht verstand, und das mißfiel ihr. Doch eine gute Beziehung zu den Leuten in Washington war äußerst wertvoll, und das hier war der größte, lohnendste Gefallen, den sie ihnen tun konnte ...« So endet Geheimagent Teak – und Nick McDonells packender Roman.
*
Hier und da in den Medien wird Jonathan Franzens jüngster Roman »Freiheit« an die Seite von »Krieg und Frieden« gestellt, der Autor mit Tolstoi verglichen. Werbetrommeln. Dabei ist sein Roman über den Zerfall einer bürgerlichen Familie durchaus groß angelegt, ein überzeugendes Abbild der amerikanischen Mittelschicht – 730 dicht gedruckte Seiten über Liebesnöte und Liebesverrat, jähen finanziellen Aufschwung und jähe Pleiten.
Das Buch zeigt, wie horrende Summen am Irakkrieg verdient werden und horrende Summen im Strudel der Finanzkrisen verschwinden. Und es handelt von der Zerstörung der Umwelt, der Vernichtung von Flora und Fauna in Amerika und überall auf der Erde.
Einem Südstaaten-Millionär werden für seine Spenden zur Erhaltung seltener Vogelarten die Schürfrechte für Kohle in einer waldreichen Region West-Virginias zugesprochen – was das Ende dieser Wälder bedeutet, dem Unternehmer aber enorme Profite verspricht. Es schreit zum Himmel.
Wie im Roman »Die Korrekturen« schildert Franzen auch in »Freiheit« die unterschiedlichsten Schicksale, vor allem die der weit verzweigten Familie Berglund. Er versteht genau hinzuhören – will sagen, er versteht Dialoge zu bauen, die an Lebensechtheit nicht zu überbieten sind: Wortgefechte, deren Zwischentöne weit mehr als das Gesprochene offenbaren. Geradezu meisterlich bündelt Franzen im Schlußkapitel »Der Canterbridge-See« sämtliche Themen seines Werkes. Ein Glanzstück.
W. K.
Nick McDonell: »Ein hoher Preis«, aus dem Englischen von Thomas Gunkel, Berlin Verlag, 303 Seiten, 22.70 €; Jonathan Franzen: »Freiheit«, Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell und Eike Schönfeld, Rowohlt Verlag, 731 Seiten, 24.95 €
Rassismus, Geschäft, Rebellion
Harriet Tubman, geboren als Sklavin im US-Bundesstaat Maryland, wurde zur Rebellin und zur erfolgreichsten »Schaffnerin« der »Underground Railroad«, eines Netzwerks von Helfern, die flüchtige Sklaven aus den Südstaaten in den Norden und von da aus weiter ins sichere Kanada schleusten. Sie rettete persönlich unter Lebensgefahr Hunderte von Flüchtlingen vor den Verfolgern, ohne dabei nach eigenen Angaben »je einen Passagier zu verlieren«.
Endlich liegt jetzt eine deutschsprachige Biographie dieser afroamerikanischen Freiheitskämpferin vor. Anne-Maria Benz hat nicht nur anhand der überlieferten Fakten den Lebenslauf von Harriet Tubman detailgenau rekonstruiert, sondern ihn auch mit vielen Hintergrundinformationen ergänzt, zum Beispiel über die grauenhaften Arbeitsbedingungen auf den Baumwollplantagen des Südens, die Brutalität der Sklavenhalter, die ständige Lebensunsicherheit der Versklavten, das rücksichtslose Auseinanderreißen von Familien. Die Autorin schreibt aber auch über zahlreiche Fälle von Verweigerung, von Revolten und Massenfluchten der aus Afrika nach Amerika verschleppten Zwangsarbeiter und ihrer Nachkommen. Es gab eben nicht nur den gutmütig duldenden »Onkel Tom«, sondern auch den schwarzen Rebellen, der sich bewaffnet gegen die unmenschlichen Zustände zur Wehr setzte. Am bekanntesten ist die Revolte von 1859 unter Führung des weißen Abolitionisten John Brown. Harriet Tubman war an der Planung beteiligt, dann aber wegen Erkrankung an der Teilnahme verhindert und entging so der Rache der Sieger. Das System der Sklaverei konnte dennoch nicht aufrechterhalten werden. Während des Sezessionskrieges von 1861 bis 1864 kämpfte Tubman in den Reihen der Unionsarmee gegen die sklavenhaltenden Südstaaten, was ihr später mit schnödem Undank vergolten wurde.
Auf die erst im Jahre 1863 von Abraham Lincoln verkündete generelle Aufhebung der Sklaverei in den USA nach Ende des Bürgerkrieges folgte eine Welle der Restriktion. Die Emanzipation der schwarzen Plantagenarbeiter wurde brutal abgewürgt, die offene Sklaverei durch modifizierte Formen der Zwangsarbeit abgelöst. Die Autorin erinnert daran, daß es in den Südstaaten noch lange Zeit üblich war, schwarze Bürger wegen nichtiger Vergehen festzunehmen und sie dann als Sträflinge horrende Geldstrafen abarbeiten zu lassen. Noch heute bilden Afroamerikaner und Latinos einen weit überprotionalen Anteil der US-amerikanischen Gefängnisinsassen. Und Sträflingsarbeit ist noch immer ein äußerst gewinnbringender Industriezweig.
Gerd Bedszent
Anne-Maria Benz: »Freiheit oder Tod. Harriet Tubman (um 1820–1913), afroamerikanische Freiheitskämpferin«, Verlag Edition AV, 304 Seiten, 18 €
Gleiches Recht für alle
Die Presseagenturen melden: »Neue Kehrtwende in der US-Debatte, ob bekennende Schwule und Lesben in den Streitkräften dienen dürfen: Nachdem das Militär nach jahrelangem Streit kürzlich mit ihrer Aufnahme begonnen hatte, ist nun schon wieder Schluß damit. Ein Berufungsgericht setzte am Mittwoch (Ortszeit) laut US-Medien die Anordnung einer Richterin in Kalifornien aus, die die 17 Jahre alte Schwulen-Regelung ›Don't ask, don't tell‹ (Frage nicht, sage nichts) als Diskriminierung verworfen hatte. Nach dieser Regelung dürfen Homosexuelle nur dann in der Armee dienen, wenn sie sich nicht outen; anderseits dürfen Vorgesetzte aber auch keine Fragen zur sexuellen Orientierung ihrer Soldaten stellen. Nach dem Spruch der Richterin vom 12. Oktober hatte das Pentagon begonnen, bekennende Homosexuelle aufzunehmen. Die Regierung stellte daraufhin gegen die Anordnung aus Kalifornien einen Eilantrag. US-Präsident Barack Obama betont zwar immer wieder, er wolle den Schwulen-Bann abschaffen. Die Regierung lehnte die gerichtliche Anordnung aus Kalifornien aber ab, weil das Pentagon erst neue Regelungen erarbeiten will, die Verteidigungsminister Robert Gates bereits angekündigt hatte. Die Regierung will zudem, daß die Verfahrensweise per Gesetzesänderung geändert wird und nicht aufgrund eines Gerichtsbeschlusses.«
Ich versuche, das zu verstehen. Fürchtet man, daß Schwule ihre Kameraden verführen? Dann dürften heterosexuelle Männer nicht in einer Armee dienen, die Frauen akzeptiert. Wäre vielleicht keine schlechte Idee. Bis dahin aber gilt es, das Ende der Diskriminierung zu fordern: Gebt Schwulen und Lesben die gleiche Lizenz zum Töten wie Heterosexuellen! Beendet die Unterrepräsentation von Frauen in den Heeren (und bei dieser Gelegenheit auch gleich im katholischen Priesteramt)! Gleiches Recht zum Irrsinn für alle!
Die Pointe ist ja wohl, daß sie dürfen, wenn sie sich nicht outen. Das bringt das Wesen des Militärs auf den Punkt: Verlogenheit und Heuchelei. Schließlich darf auch nur mitmachen, wer bereit ist, Menschen zu töten, sich aber nicht zum Mord bekennt. Man darf sich eben bloß nicht als Mörder outen.
Thomas Rothschild
Leonhard Kossuths Familiensaga
Leonhard Kossuth hat nach der umfassenden Bilanz seiner Verlagstätigkeit in der DDR (»Volk & Welt – Autobiographisches Zeugnis von einem legendären Verlag«, 2002) nun über seine Familie berichtet. Die Leitidee verdankt sich den Eindrücken bei einem Sizilien-Besuch: Die wechselvolle Geschichte dieser Region zeige exemplarisch, wie mannigfache kulturelle Einflüsse (griechische, römische, byzantinische und andere) ein vielschichtiges Ganzes hervorbrachten, in dem jedes Einzelne letztlich aufgehoben ist.
Der angedeutete Zusammenhang verwirklicht sich vor allem durch die Art, wie das biographische Material dargeboten wird. Die raffinierte Komposition folgt zwar im großen und ganzen der Chronologie der Ereignisse, springt aber zwischen verschiedenen Hauptpersonen, Verwandtschaftszweigen und Erlebnissträngen hin und her. Oft wird die Geduld des Lesers mit kleinteiliger, datenreicher Genealogie auf die Probe gestellt, doch danach folgt man mit Interesse den Erlebnisberichten aus verschiedenen Orten und Zeiten.
Gelegentlich wird die erwähnte Verlagsgeschichte ergänzt – etwa wenn Leonhard Kossuth über die »Lehr- und Studienjahre« in Halle an der Saale berichtet, wo jungem Eheglück unvermutet eine schwere Prüfung folgt: die auf bloßem politischen Verdacht beruhende fast zweijährige Haftzeit der Charlotte Kossuth (im Buch sind ihre Briefe aus dem Gefängnis dokumentiert). Verlagsgeschichte wird hier unter einem neuen Aspekt nochmals resümiert: nicht nur als Erschließung ganzer kultureller Regionen etwa der Kasachen oder der Georgier, der Weißrussen oder der im Baltikum lebenden Völker, vielmehr auch als Gewinn von Freundschaften, Beziehungen von Dauer. Fotos belegen dies – so eines vom 90. Geburtstag des Schriftstellers Daniil Granin, der das Ehepaar Kossuth kürzlich zur Feier dieses Tages nach St. Petersburg eingeladen hatte.
Als Drehachse des Buches dient der fiktive Dialog des Verfassers mit seinem verehrten Vater. Und dies nicht nur in formaler Hinsicht (nämlich durch die regelmäßige Wiederholung der mit einem Stoßseufzer »Ach, Väterchen! ...« eröffneten Textpassage am Kapitelende), vielmehr war und blieb Robert Kossuth über seinen Tod (1963) hinaus eine moralische Instanz – vielleicht gerade wegen der schlichten Art seiner Lebensführung und wegen seiner Freundlichkeit und Güte. Die Stürme des Jahrhunderts hatten auch ihn da- und dorthin getrieben (so wurde er zu Kriegsbeginn 1914 als in der Ukraine lebender Österreicher interniert und nach Archangelsk gebracht).
In dem emotional bewegenden Schlußkapitel erfüllt sich der kulturgeschichtliche Anspruch des Ganzen auf sehr persönliche Art. Geschildert und gefeiert wird das Wiedersehen des Verfassers mit dem Ort seiner Herkunft und Kindheit, dem Kiewer Vorort Butscha. Zu seiner Überraschung gibt es ein Wiedersehen mit der totgeglaubten Schwester seiner Mutter, Tante Slata. Diese übergibt ihm ein kostbares Dokument: das Tagebuch seiner Mutter, Galina Sergejewna Kossuth, ein Zeugnis ihres zeichnerischen und vor allem poetischen Talents. Tiefbewegt liest man ein Gedicht wie »Der Frühling – er kommt nicht für mich«, in dem die junge Frau ihre Ahnung vom baldigen Tod ausdrückt. »Butscha ist meine Heimat«, bekennt Kossuth emphatisch – und genauso sehen das offenbar die heutigen Bewohner des kleinen Ortes. Sie bezogen ihn bei seinem Besuch in das Programm des »Butscha-Tages« ein. Und als er durch den Ort spaziert, entdeckt er nicht nur eine Gedenktafel für seine Mutter, sondern auch einen Gedenkstein für die Familie Bulgakow, die hier eine Datsche besaß. An diesem Ort hatte sich Galina Sergejewna einst an der Inszenierung des einen oder anderen dramatischen Versuchs des jungen Michail Bulgakow beteiligt …
Willi Beitz
Leonhard Kossuth: »Ach, Väterchen! Meiner Mutter Prinz. Familien-Saga 1850–2010«, NORA Verlag, 373 Seiten, 35 €
Press-Kohl
Aus einer Fernsehkritik:
»Absoluter Kitsch. Aber von Rosamunde Pilcher.«
Wieso »aber«?
*
Die von der Kölner Familie DuMont erworbene
Berliner Zeitung bietet seit einiger Zeit ihren Lesern allerlei Waren zum Verkauf an. Neuerdings auch Genüsse:
»Aus unserem Web-Shop: Die Genuß-Offenbarung! 12er Weinpaket Rosé Perlen. Passend zum Sommer haben wir für Sie 12 köstliche spanische Weine mit Tiefpreisgarantie ausgewählt, die Sie garantiert bei keinem Anbieter günstiger erwerben können ...«
Der Sommer ist leider vorüber. Aber Weihnachten steht vor der Tür! Bald wird es nach Bratäpfeln, Tannennadeln, Pfefferkuchen und großen leckeren Vögeln duften. Wann endlich wird uns die
Berliner Zeitung aus ihrem Web-Shop Enten feilbieten?
Die müssen wir uns selbstverständlich selber braten.
*
Daß der S- und Regional-Bahn-Verkehr in Berlin und Brandenburg nach wie vor auf etwas ausgeleierten Achsen vonstatten geht, ist auch unserem Freund Gaston bekannt, der in einer Randgemeinde der Bundeshauptstadt ein Kleinfamilienhaus bewohnt.
»Nach dem Brand eines alten Stellwerks in Berlin-Karlshorst«, las Gaston in der Zeitung
Neues Deutschland, »ist der S-Bahn- und Regional-Verkehr ein zweites Mal unterbrochen worden.« Überschrift der Meldung: »Zuverkehr erneut unterbrochen«.
Das leuchtet unserem Freund ein. »Auf der in unserer Nähe befindlichen Gleisanlage«, konstatiert er, »findet bestenfalls ein Ab- und Zu-Verkehr statt.«
Felix Mantel