Mehrere aufsehenerregende wissenschaftliche Unternehmungen, die von dem hohen Rang unserer Forschung innerhalb der Weltspitzenklasse zeugen, haben in letzter Zeit die Gemüter der Wissenschaftler nicht nur in unserem Lande bewegt. An dieser Stelle sollen drei der wesentlichsten Forschungsergebnisse vorgestellt werden.
Einem Hamburger Arzt ist nach langwierigen Fremd- und schließlich sogar Selbstversuchen der Nachweis gelungen, daß Bienenhonig eine große Zahl hochwertiger Wirkstoffe enthält und sich, regelmäßig über einen Zeitraum von wenigstens drei Jahren eingenommen, förderlich sowohl auf die Verdauung als auch auf den gesamten menschlichen Organismus auswirkt. Der Forscher, vor Jahren bereits populär geworden durch seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet des Freizeitverhaltens deutscher Imker, erhielt unmittelbar nach Bekanntwerden seiner Entdeckung den großen Wissenschaftspreis eines unserer führenden Stärkungsmittelunternehmen.
Ein nicht minder eindrucksvolles Beispiel engagierter und in diesem Fall wissenschaftsübergreifender Betätigung lieferte ein Team von Juristen und Soziologen der Bayreuther Universität, die als Hort der Wissenschaft hohes Ansehen genießt und durch eine später leider in Mißkredit geratene Dissertation eines namhaften Edelmannes und Politikers aus der näheren Umgebung international bekannt geworden ist.
Hier wurde in enger Zusammenarbeit mit Experten aus rechtsprechender Justiz und Strafvollzug sowie durch eingehende und systematische Untersuchungen zahlreicher Strafgefangener festgestellt, daß dieser Personenkreis unter offenen und versteckten Aggressionen gegenüber dem Personal der Justizvollzugsanstalten leidet. Als weiteres Ergebnis der Forschungsarbeit, die von der Stiftung »Wissenschaft und Gesellschaft« des Bundesfamilienministeriums ermöglicht wurde, trat zutage, daß auch das Personal der Justizvollzugsanstalten offene und versteckte Aggressionen hegt, und zwar gegenüber dem von ihm zu betreuenden Personenkreis.
Diese Ergebnisse können insofern als bahnbrechend angesehen werden, als damit die Voraussetzungen geschaffen sind, Häftlingen wie auch Aufsichtsbeamten bewußt zu machen, daß sie Träger von Aggressionen sind. Weiter eröffnet sich erstmals die Möglichkeit, daß die Beamten im Justizvollzugsdienst aufgrund der empirisch untermauerten soziopsychologischen Erkenntnisse angehalten werden können, die in den Strafanstalten Einsitzenden humaner als bisher zu behandeln, damit es zu einem Abbau der Aggressionen wenigstens auf dieser Seite kommt. Um herauszufinden, wie ein Aggressionsabbau auf seiten der Beamtenschaft erfolgen kann, werden jedoch noch weitere umfangreiche Untersuchungen nötig sein, die – so war zu erfahren – vom Familien- wie auch vom Justizministerium mit erheblichen Mitteln gefördert werden sollen.
Zunächst wurde ein Modellversuch gestartet, um herauszufinden, wie sich Tapetenmuster in den Frühstücksräumen auf die Befindlichkeit des Aufsichtspersonals auswirken. Es scheint sich zu erweisen, daß großflächige Landschaftsmotive beruhigender wirken, als Blumendekors oder vertikale Streifenmuster in Schwarz-Weiß. Des weiteren gehört zu den Versuchsreihen die Einspielung akustischer Stimulantien wie Meeresrauschen und Vogelgezwitscher. Dagegen ist bereits erwiesen, daß die Einspielung von Hundegebell, Verkehrsgeräuschen und Politikerreden zu einem deutlich erhöhten Aggressionsstau führt.
In diese Versuchsreihen soll demnächst auch der Personenkreis der Häftlinge einbezogen werden, bei dem derzeit noch – selbstverständlich mit Zustimmung der Häftlinge – die Pharmaindustrie mit Psychoaufhellern wie »Sunshine« und »Happy hour« experimentiert, dem Vernehmen nach erstaunlich erfolgreich. Jedenfalls verlautete das von der Pressestelle der Universität, die zudem bekannt gab, daß zu einzelnen der genannten Themen Dissertationen vielversprechender junger Wissenschaftler in Arbeit sind.
Das seit langem wohl spektakulärste Forschungsergebnis erzielte allerdings ein Münchener Kinderpsychologe, dem unter anderem der Nachweis gelang, daß Kleinkinder schon in frühestem Alter zielgerichtete Bewegungen auszuführen, zwischen männlichen und weiblichen Stimmen zu differenzieren sowie die Mutterbrust von einer Gumminachbildung zu unterscheiden vermögen. Diese erstaunlichen Erkenntnisse zum frühkindlichen Verhalten, die durch jahrzehntelange Arbeit eines Forschungsteams der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität vorbereitet und anschließend in jahrelangen Einzelversuchen mit wissenschaftlicher Akribie nachgewiesen wurden, machen die Münchener Universität mit einem Schlage zu einer der führenden Forschungsstätten auf dem Gebiete der Kinderpsychologie.
Es steht zu erwarten, daß weitere wichtige Erkenntnisse unserer Wissenschaftscommunity in nächster Zeit folgen werden.