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Titel2510

Arbeit und Einkommen anders verteilen!  (Eckart Spoo)

Glaubt da wer, daß es uns im nächsten Jahr besser gehen wird? Wem? Die Kanzlerin zeigt sich vergnügt: Deutschland habe die weltweite Wirtschaftskrise am besten gemeistert. Zynisch bedankte sie sich bei uns per Zeitungsanzeige: Die Unternehmer seien entlastet worden. Ich als Rentner werde von Jahr zu Jahr schlechter gestellt. Und das »Jobwunder«? Immer mehr von denen, die einen Job haben, können davon nicht leben. Selbst der US-Präsident soll es der Kanzlerin neulich in Seoul gesagt haben: Deutschland ist zum Niedriglohnland geworden, so konkurriert es andere Länder ins Elend. Manche Gewerkschafter sind womöglich stolz darauf, wenn deutsches Kapital weltweit Telefonkonzerne, Fluggesellschaften, Banken aufkauft und überall auf verschärfte Ausbeutung dringt. In Griechenland setzte die Regierung Anfang Dezember das Streikrecht der Seeleute außer Kraft. Die spanische Regierung folgte sogleich und bot das Militär gegen die Fluglotsen auf. In Deutschland, wo sich die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder in den vergangenen zwei Jahrzehnten halbiert hat, haben sich drei Gewerkschaftsvorsitzende mit den Unternehmern in Geheimverhandlungen auf eine Einschränkung des Streikrechts verständigt. Als jetzt Schwarz-Gelb im Bundestag die Hartz-Gesetze verschärfte, hörte man von den Gewerkschaftsvorständen dazu nur Gesäusel. Anders verteilen – zugunsten der Mehrheit! Einkommen, Vermögen und Arbeit (28-Stunden-Woche)! Der Druck dafür muß aus den Betrieben, Schulen, Hochschulen und von der Straße kommen.