In Ordnung
So überwintern wir in den
Laufgräben der Zivilisation,
reden uns ein, es sei
immer schon so gewesen:
Betrug, Korruption,
Diebstahl, Mord und Krieg –
eigentlich alles in Ordnung.
Wir sind gut aufgestellt,
sagen unsere Politiker,
die Medien winken ihnen zu,
noch brummt die Wirtschaft.
So entstehen Karrieren:
Volksvertreter und Manager,
Wissenschaftler und Stars …
Schnell noch eine Scheibe
abschneiden, schnell noch
die Puppen tanzen lassen,
bevor der Kuchen zerbröselt,
bevor dann eines Tages,
erwartet und doch unverhofft,
alles verdampft.
Wolfgang Bittner
Kein schönes Leben
Das vielfache Lob für diesen »endlich wieder politischen Roman« hat mich verleitet, das Buch lesen zu wollen, und ich gestehe meine Schwierigkeiten mit dem Text, dem unter anderem eine Geschichte fehlt. Der Autor begleitet meist seine Gestalten in ziemlich atemlosen Passagen in ihren Gedankenströmen, und das ist dann ein zusammenhangloses Konglomerat von Gegenwartsdenken, Erinnerung und Gedankensplittern. So sind wohl die heutigen von Weltstadt zu Weltstadt, von Hotel zu Hotel jettenden Geschäftsleute. Undurchsichtig die Unternehmen, die sie betreiben. Scheinbar ohne Sinn das Ganze. Immer geht es um viel Geld, und redlich ist dies meist überhaupt nicht. Vom Job gehetzte, ziemlich unsympathische Typen, die mehr funktionieren als leben.
Zwei davon, ein Engländer in den USA und ein Deutscher, sind die Protagonisten. Rund herum (zu?) viele Bekannte, frühere Freunde, die zwar manchmal ganz anders leben, aber sind die nun glücklich? Nein, Glück und Erfüllung bietet nur vorübergehend eine plötzliche Liebe, alles andere scheint sinnlos, wo es doch eigentlich um das bessere Leben, nach dem wir angeblich alle streben, gehen soll. Peltzer wertet kaum, er beschreibt Heutiges, aber auch Vergangenes detailliert in einer dem Stress, der Konkurrenz, dem Misstrauen und der Aussichtslosigkeit angemessenen Sprache. Das ist nicht schön, und das sollte es auch nach Absicht des Autors nicht sein. Nicht schön, aber vielleicht wahr.
Christel Berger
Ulrich Peltzer: »Das bessere Leben«, S. Fischer Verlag, 446 Seiten, 22,90 €
Heldendumm
Ein Zeitungsschreiber minderer Güte stilisierte jüngst den Initiator und Hauptdarsteller eines Krimis, in dem die Fäuste anstelle des Verstandes sprechen, zu einem »Held wie Herkules« und beleidigte die Leser mit der Frage: »Sehnen wir uns nicht alle nach einem Herkules?« Auch mancher Machtausüber, um sich herauszustreichen, verleiht seinem Vorhaben die Bezeichnung Herkulesaufgabe. Mal abgesehen davon, dass zu den sagenhaften Aufgaben des Herkules/ Herakles das Einfangen des erymantischen Ebers, also eines Wildschweines gehörte und sich gewiss manche politische oder kulturelle Betätigung mit so etwas vergleichen lässt, waren diese Aufgaben die Strafe dafür, dass der Held, von der Göttermutter mit Wahnsinn geschlagen, seine Kinder umgebracht hatte. Und das ist doch fast schon eine Bagatelle im Verhältnis zu dem, was manche vollbringen, die sich auf ihn berufen.
Günter Krone
Jetzt seid ihr dran
Das Linke Forum Paderborn lud im September 2015 zu einer Gedenkveranstaltung für seinen am 4. Juni 2015 verstorbenen Mitinitiator und langjährigen Vorsitzenden Arno Klönne ein. Teilgenommen haben MitstreiterInnen, WeggefährtInnen und FreundInnen aus dem ganzen Bundesgebiet. Nun liegt ein Mitschnitt der Veranstaltung auf DVD vor. Die Beiträge des Abends dokumentieren und würdigen das facettenreiche Wirken des undogmatischen Linkssozialisten.
Elmar Altvater, vieljähriger Mitstreiter Klönnes beim Sozialistischen Büro, versuchte eine Auslotung der Chancen linkspolitischen Engagements über die Gegenwart hinaus; Kai Degenhardt, Sohn von Franz-Josef, erinnerte an die Zeit der Burg Waldeck und gemeinsame politische Einmischungen. Eingebettet in den Mitschnitt ist eine Filmdokumentation eines Sohnes von Arno Klönne. Mit ihr zeichnet er politische Etappen seines Vaters nach, beginnend mit der linkskatholischen Bündischen Jugend in den frühen 1950er Jahren über die Ostermarschbewegung, die Zeitschrift und den Plattenverlag pläne bis hin zu Klönnes wissenschaftlicher Publizistik und seinem lokalpolitischen Engagement etwa für eine entmilitarisierte Senne in Ostwestfalen. Zu sehen sind abschließend auch Auszüge aus Arno Klönnes letztem Redeauftritt beim Ostermarsch 2015 in Bielefeld.
Carsten Schmitt
Erhältlich ist die DVD beim Linken Forum Paderborn für 10 €. Informationen: www.linkesforum-paderborn.de
Sehenswert
Am 17. Januar eröffnete das Kunsthaus Salzwedel die Dauerausstellung »Broken Brushes«. Sie zeigt 79 Druckgraphiken deutscher Expressionisten. Präsentiert werden Künstler wie Max Beckmann, Lovis Corinth, Otto Dix, Max Pechstein, Lyonel Feininger, George Grosz, Erich Heckel, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Franz Marc. Öffnungszeiten täglich von 14 bis 18 Uhr außer montags.
Katrin Herrmann
Poker im Antiterrorkrieg
Das Buch liest sich wie ein Politkrimi, und es ist auch einer: Milliardenbeträge irakischen Geldes, die auf USA-Banken lagerten und während des Golfkrieges von 1991 eingefroren worden waren, sollten nach dem Sturz Saddam Husseins für den Wiederaufbau des zerstörten Landes verwendet werden. Neoliberale Hardliner verhinderten ein administrativ gelenktes Aufbauprogramm – der Markt sollte alles von ganz allein richten. Selbstverständlich taten die blind wirkenden Marktkräfte nichts dergleichen, und ein Wiederaufbau der zerstörten Wirtschaft kam nur rudimentär zustande. Ein großer Teil des Geldes verschwand auf ausländischen Konten höherer Funktionäre der sogenannten Übergangsregierung, wo es offenbar immer noch liegt. Von insgesamt 20 Milliarden US-Dollar, die das US-Militär nachweislich in den Irak brachte, ist der Verbleib von fast zwölf Milliarden bis heute ungeklärt.
Auf den Kriminalfall im ersten Beitrag des Buches folgen weitere: Irakische Gelder, dafür bestimmt, kämpfende Milizen auf Seiten der Aufständischen zum Übertritt auf die Gegenseite zu bewegen, landeten in den geräumigen Taschen von US-Offizieren, von denen einige dann sogar wegen Unterschleifs verurteilt wurden. Ein US-amerikanischer Softwareproduzent ergatterte vom Pentagon millionenschwere Aufträge für die Entwicklung von Programmen, die sich am Ende als nicht existent erwiesen; seine Präsentationen stellten sich als gefälscht heraus. Andere Unternehmen profitierten vom besonders unter Obama forcierten Aufrüstungsprogramm für unbemannte Drohnen, deren Einsätzen vor allem in Afghanistan und Pakistan zahlreiche unbeteiligte Zivilisten zum Opfer fielen. Ein weiterer Beitrag dokumentiert die Verstrickung eines geheimen »Special Operations«-Kommando des US-Verteidigungsministeriums in den globalen Drogenhandel. Dann folgen Enthüllungen über die fragwürdigen, aber hochprofitablen Geschäfte einer privaten Firma, der während des letzten Irakkrieges ein großer Teil der Versorgung und Betreuung der eingesetzten US-Truppen oblag. Die Firma war ein Tochterunternehmen des texanischen Konzerns Halliburton und wurde bis zum Präsidentschaftswahlkampf des Jahres 2000 von Dick Cheney, dem späteren US-Vizepräsidenten, geleitet.
Der nach dem 11. September 2001 begonnene Antiterrorkrieg der US-Administration erweist sich im Buch als ein Angst und Schrecken verbreitender Moloch, der gleichzeitig für viele Beteiligte zum hochprofitablen Geschäft wurde. Aber nicht für alle: Einer der Beiträge schildert die Schicksale einfacher US-Soldaten, die sich auf Befehl ihrer Vorgesetzen an schweren Menschenrechtsverletzungen beteiligten und nach deren Bekanntwerden wie heiße Kartoffeln fallengelassen wurden. Die Geheimdienstler und Psychologen, die die Folterprogramme entwickelten, blieben unbehelligt.
Nein, der Autor liefert keine generelle Abrechnung mit der Politik der US-Regierung, unterstellt einigen ihrer Akteure sogar gute Absichten, die durch »Ideologie, Chaos und schließlich Gier« zunichte gemacht wurden. James Risen, Träger des Pulitzer-Preises, ist als Journalist für die New York Times tätig und zweifelsfrei ein hervorragender Enthüllungsjournalist. Mit ökonomischen Analysen tut er sich eher schwer. So stellt er beispielsweise dem wirtschaftlichen Chaos im besetzten Irak ein von einer US-Verwaltung angeblich vorbildlich organisiertes Aufbauprogramm in Bosnien-Herzegowina gegenüber. Dass der Balkanstaat bis heute eines der ärmsten europäischen Länder mit einer schreienden sozialen Ungerechtigkeit ist, kommt bei Risen nicht vor.
Sein Werk ist eine erbitterte Kritik an den von der Regierung George W. Bush begonnenen und von der Obama-Administration in leicht modifizierter Form fortgesetzten Kriegseinsätzen und dem zeitgleichen Demokratieabbau im Landesinneren der USA. Trotz verschiedener Defizite machen die im Buch dokumentierten, wenig bekannten Details des sogenannten Antiterrorkrieges die Lektüre zu einem fesselnden und anregenden Erlebnis.
Gerd Bedszent
James Risen: »Krieg um jeden Preis. Gier, Machtmissbrauch und das Milliardengeschäft mit dem Kampf gegen den Terror«, übers. von Andreas Simon dos Santos, Westend Verlag, 312 Seiten, 17,99 €
Unsere Zustände
Wenn kleine Leute Großes sagen, wird es erst bekannt, wenn es große Leute wiederholen.
*
Einen Dummen anzuhören ist anstrengender, als einem Klugen zu widersprechen.
*
Gute Nacht: Knüppel unterm Bett. Telefon griffbereit. Rollos runter. Kette an der Tür, Riegel und zweifach schließendes Sicherheitsschloss. Alarmanlage eingeschaltet. Vier Bewegungsmelder um das Haus. Kann niemand rein und niemand raus. So sieht der freie deutsche Bürger aus.
Wolfgang Eckert
Werbekönig von Berlin
Sie lauert überall: die Werbung. Reklametafeln, Leuchtschriften, Zeitungsanzeigen, Internetbanner, Radio- oder Fernsehspots buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Selbst Straßenbahnen oder Omnibusse sind zu fahrenden Litfaßsäulen geworden.
Apropos Litfaßsäulen. Ist vielleicht ein gewisser Ernst Theodor Amandus Litfaß an dem heutigen Dilemma schuld? Der ehemalige Druckereibesitzer und Verleger, der vor zweihundert Jahren, genau am 11. Februar 1816, in Berlin zur Welt kam, avancierte im 19. Jahrhundert zum »Säulenheiligen«. Jahrhundertelang war Werbung die Sache von Marktschreiern, speziellen Warenkatalogen und Werbezeitschriften oder öffentlichen Aushängen. Häufig wurden die Zettel, Plakate oder Drucksachen einfach an die Häuserwände geklebt. Dieses wilde und illegale Plakatieren ärgerte viele Bürger, und das brachte besagten Herrn Litfaß auf die Idee: Warum nicht all diese Bekanntmachungen und die Werbung auf eigens dafür geschaffenen »Annoncier-Säulen« zu vereinen? Na gut, die Idee war nicht ganz auf seinem Mist gewachsen – in einigen europäischen Großstädten gab es bereits diese »Anschlagsäulen«, und dort hatte sie der umtriebige Litfaß wohl bei seinen Reisen entdeckt.
Jedenfalls erhielt er im Dezember 1854 vom Polizeipräsidenten die Konzession zur »Errichtung einer Anzahl von Anschlagsäulen auf fiskalischem Straßenterrain zwecks unentgeltlicher Aufnahme der Plakate öffentlicher Behörden und gewerbsmäßiger Veröffentlichungen von Privatanzeigen«. Im April 1855 war es dann soweit, die erste zylinderförmige Litfaßsäule wurde an der sogenannten Ziegenbockswache in der Münzstraße (Berlin-Mitte) errichtet. Das war damals so ein aufsehenerregendes Ereignis, dass das »Stadtmöbel« am 1. Juli feierlich und mit Tschingderassabum eingeweiht wurde und zwar zu den Klängen der »Annoncier«-Polka des Komponisten Béla Kéler.
Die Sache wurde ein voller Erfolg und Ernst Litfaß durch das bis 1865 gültige Monopol zu einem reichen Mann. Am 27. Dezember 1874 verstarb der »Werbekönig von Berlin« (übrigens während einer Kur in Wiesbaden), doch seine Erfindung lebte weiter. Bald standen seine Säulen in allen Städten des Deutschen Reiches. Sie dienten nicht nur der Werbung, sondern vor allem zur Veröffentlichung von Neuigkeiten, Heiratsannoncen, Vermisstenanzeigen, Spielplänen von Theatern und Varietés und dergleichen mehr. Besonders für die arme Bevölkerung waren sie ein Zeitungsersatz und in Kriegszeiten eine wichtige Informationsquelle.
Nicht unerheblich: Die städtischen Behörden hatten nun die öffentliche Kommunikation unter Kontrolle – bis hin zur Zensur. Ob die Städte durch die Litfaßsäulen auch sauberer wurden, ist nicht belegt. Im Computer- und Internet-Zeitalter haben sie zwar ihre Funktion als Informationsmedium weitgehend verloren, trotzdem gibt es in Deutschland heute noch rund 67.000 Exemplare, allein in Berlin davon über 3150. Tradition und Nostalgie lassen sich nicht so schnell aus der Welt schaffen.
Manfred Orlick
Oben ohne
ein Oberhaupt,
und ist es noch so top-fein,
muss trotz der Titulierung
noch kein Kopf sein.
Denn wie bei jeglicher Reklame
hält oft der Name
bei weitem nicht,
was er verspricht.
Günter Krone
Gelächter am Abgrund
Während im Nahen Osten eine marodierende IS-Soldateska eine immer breiter werdende Blutspur hinterlässt, in türkischen Landen Kurden massakriert werden und in Deutschland abertausende Flüchtlinge Zuflucht suchen, freut sich im ausverkauften Renaissance-Theater das Publikum. Sollte man ihnen das verwehren – natürlich nicht! Ablenkung tut gut. Und ist nicht Joseph Kesselrings Komödie »Arsen und Spitzenhäubchen«, in der es um Tötungen geht, aber niemand sichtbar getötet wird, seit der New Yorker Uraufführung in den vierziger Jahren bis heute ein Renner?
Im Renaissance-Theater verkörpern Angela Winkler und Eva Mattes die ältlichen Brewster-Schwestern Abby und Martha vollendet skurril, geben dem Affen Zucker, wie es heißt, die Winkler ältlich-jüngferlich, die Mattes hausfraulich-robust, und beide hinreißend. Wie die zwei gegen das verbrecherische Paar Dr. Einstein (George Meyer-Goll) und Jonathan Brewster, dem mit Hitler Visage, (Christian Redl) ihre Morde aufrechnen, zwölf gegen zwölf, wird zu einem echten Kabinettstück. Joseph Kesselring wäre kein guter Stückeschreiber, hätte er nicht auch für die anderen Darsteller Paradeauftritte: Wie Mortimer Brewster (gespielt von Oliver Urbanski) entdeckt, dass er irrtümlich den Hut einer in der Truhe versteckten Leiche aufgesetzt hat, ist geradezu burlesk, auch seine Erleichterung darüber, dass er nicht wirklich ein Brewster ist, bringt er gestisch gekonnt, fast wortlos, über die Rampe, und wie Gerhard Garbers den Teddy Brewster verkörpert, der glaubt, der Präsident Amerikas zu sein, und mit der Trompete zum Angriff bläst, dass die Wände des Brooklyner Brewster-Hauses erzittern: ein Lacherfolg! Deborah Kaufmann als Elaine Harper schafft es, frisch wie der Frühling auf die Bühne zu wehen, eine hoffnungsvolle und doch immer wieder verprellte Mortimer-Braut … Und letztlich sei gesagt, dass die Brewster-Schwestern mit ihrem selbstgebrauten Fruchtwein »aus Barmherzigkeit« zwölf Männer ins Jenseits befördern, wirkt (so soll es wohl auch!) angesichts der gegenwärtigen Welt wie Geplänkel und nicht mehr als eine Lappalie ...
Walter Kaufmann
Zuschriften an die Lokalpresse
Aber hallo! Da haben unsere Freunde aus den USA wieder mal einen echten Treffer gelandet! Nein, keinen militärischen, wie kommen Sie denn darauf? Am 11. Januar – der Berliner Kurier berichtete – haben über 200 Berliner die hauptstädtischen Verkehrsmittel nur in Unterhosen benutzt. War das ein Spaß! Und der wurde in den USA erfunden und hat sich in 60 Städten der Welt verbreitet, um die Leute zum Lachen zu bringen. Schön, dass auch unsere Bundesmänner gern mal den Ernst des Lebens vergessen, um sich auf die nackten Schenkel zu schlagen. Nun habe ich mir aber überlegt, ob da nicht doch etwas Ernsthafteres dahinterstecken könnte. Sollte die amerikanische Initiative zeigen, dass unsere uneingeschränkten Friedenspartner auch Freude über die Menschheit bringen können? Sollte durch die öffentliche Werbung für Erkältungskrankheiten die Pharmaindustrie unterstützt werden? Sollte den Herstellern von Unterwäsche unter die Arme – nein, in die Hosen – gegriffen werden? Sollten die Bürger dazu angeregt werden, überflüssige Bekleidung für Flüchtlinge zu spenden? Als kritischer Beobachter habe ich außerdem noch zwei Fragen: Haben die waffenliebenden USA-Männer ihre Halfter direkt auf die freiliegende Unterwäsche geschnallt? Und könnte es sein, dass die Halbnacktfahrten als sexistische Provokationen verstanden werden, die den Behörden anschließend harsche Kritik einbringen? Wie dem auch sei: Ich finde durch die Aktion die alte Volksweisheit bestätigt, dass es nicht auf die Hose ankommt, sondern auf das Herz, das darin schlägt! – Martin Spaßvogel (48), Stylist, 36154 Hosenfeld
*
Wie die Medien zu Jahresbeginn mitteilten, haben nicht nur der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder große Worte und gute Wünsche verkündet, sondern auch der BER-Flughafenchef Herr Mühlenfeld. Und er hat etwas gefordert, was mich fast vom Neujahresschemel geschmissen hat: Die am Jahrtausendprojekt beteiligten Unternehmen sollten in Zukunft zusammenarbeiten! Endlich hat mal einer mutig ausgesprochen, was schon zur Zeit der Jäger und Sammler versucht wurde. Tausend Dank, Herr Mühlenfeld! Dann werde ich auf meine alten Tage vielleicht doch noch mal von einem Willy-Brandt-Terminal abheben. – August v. Hoffmannsthal (92), Rentner, 09128 Kleinolbersdorf
Wolfgang Helfritsch