Wolfgang Clement, ehemals Bundessuperminister. – Weil Sie bei der Hessenwahl Ihrer eigenen Partei agitatorisch in die Quere gekommen waren, wollen etliche Traditionssozialdemokraten Sie aus der SPD ausgeschlossen wissen; darüber sollte mit Ihnen vor der zuständigen Schiedskommission verhandelt werden. Der Einladung konnten Sie nicht folgen, die Zeitung Die Welt berichtete wohlwollend über Ihre Begründung: Sie wurden an demselben Tage »auf Einladung des Unternehmens SAP zu einem Vortrag vor etwa 400 Zuhörern in Luzern erwartet«. Ganz offenbar haben Sie die Fähigkeit, sich zwischen Terminen nach deren Gewicht zu entscheiden. Was sind ein paar verdrossene Sozis gegen Hunderte von unternehmerischen Leistungsträgern.
Arno Widmann, Feuilletonchef der Frankfurter Rundschau. – Als exzellenten »Willensmenschen« haben Sie unter der Überschrift »Ein Glücksfall der deutschen Geschichte« Joseph Fischer an seinem Sechzigsten gefeiert. Die »Lernmaschine Joschka« habe rechtzeitig begriffen, daß der »Aufstand von 1968« abgeblasen werden müsse, und so sei der erwähnte »Glücksfall« zustandegekommen – »man stelle sich vor, der Straßenkämpfer Joschka Fischer hätte Erfolg gehabt und der kaum zwanzigjährigen Bundesrepublik das Rückgrat gebrochen«, schreiben Sie erleichtert. Wir können Sie beruhigen: Unter keinen Umständen hätte der von Ihnen hervorgehobene »volle Körpereinsatz« Fischers hingereicht, um irgendeinem Staat den Garaus zu machen, und im Joschka steckte schon in Pflasterstrand-Zeiten der Joseph.