Weisung des Oberkommandos der Wehrmacht vom 23. September 1941: »Der Führer ist entschlossen, die Stadt Petersburg vom Erdboden verschwinden zu lassen. Es besteht nach der Niederwerfung Sowjetrusslands keinerlei Interesse am Fortbestand dieser Großsiedlung.« Leningrad und seine drei Millionen Bürger müssen vom Erdboden verschwinden, um Platz zu schaffen für die Neuordnung des Ostraums, für das deutsche Siedlungsgebiet Ingermanland. Dieser Führerbefehl wurde nicht korrekt eingehalten. Nur rund eine Million Zivilisten kam an den 871 Tagen der von General Ritter von Leeb (seinen Namen trug seit 1961 die Bundeswehr-Kaserne des Führerkurorts Landsberg) angeführten Hungerblockade von Leningrad ums Leben. Der Rest entzog sich dem von den Deutschen angeordneten Hungertod. Die Deutsche Wehrmacht wurde im Januar 1944 aus dem Gebiet um Leningrad mit Gewalt vertrieben.
Matthias Platzeck, ehemals SPD-Vorsitzender und Ministerpräsident von Brandenburg kritisierte als nunmehriger Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, dass das Brandenburger Tor in Berlin nach dem Anschlag von Sankt Petersburg nicht in den russischen Farben angestrahlt wurde.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, ordnete bei dieser Gelegenheit an, das Brandenburger Tor solle nur noch angestrahlt werden bei Terroranschlägen in »Orten, zu denen Berlin eine besondere Beziehung hat«. Ein solcher Ort ist Sankt Petersburg, das ehemalige Leningrad, nach seiner Erkenntnis nicht. Da kann Berlin nun einmal nicht trauern.
Völker der Welt, schaut auf diese Stadt, schaut auf diesen Müller.